Kleve Zehn Jahre Meisterkurs in der Wasserburg

Kleve · Heinrich-Neuhaus- und Studentenmusikfestivals bot über 110 Konzerte von 30 Musikstudenten

Kurt Kreiten, Direktor der Wasserburg Rindern, zieht nach dem 10. Musiksommer Campus Cleve ein positives Fazit. Im Rahmen des zweiwöchigen Kawai-Heinrich-Neuhaus-Meisterkurses sowie des Studentenmusikfestivals mit über 110 Konzerten in der Region Rhein-Waal haben gut 30 Jungstudenten (in der ersten Woche) sowie ältere Studenten (in der zweiten Woche) zum einen ihr Spiel verfeinert.

Zum anderen gab es reichlich Gelegenheit, das pianistische Können bei Auftritten vor großem und kleinem Publikum zu präsentieren. Neben dem künstlerischen Leiter Boguslaw Strobel und der kammermusikalischen Begleiterin Kristien Roels waren dieses Jahr die Professoren Barbara Szczepanska und Frank Peters als Dozenten dabei. Besonders freut sich Kreiten, dass bei den Abendmusiken in der Hauskapelle der Wasserburg Rindern immer ein Stammpublikum von ungefähr 60 Zuhörern zu erwarten sei, die jeden Abend kommen - zusätzlich zu jenen, die sich ausgewählte Konzerte anhören.

So waren immer bis zu 100, bei den Diplomvergaben weit über 140 Zuhörer am Ort. Am Freitagabend der ersten Woche folgten auch viele Gäste der Einladung zu einem kleinen Festempfang anlässlich des zehnten. Jubiläums, draußen am lauen Sommerabend zu Wein, Bier, Wasser, Brot und Käse. Bewährt hat sich das Audimax der Hochschule Rhein-Waal als Veranstaltungsort für das Eröffnungskonzert. Dort ist Raum für noch mehr Zuhörer; jedoch ist die Hauskapelle der Wasserburg in ihrer Atmosphäre für die Abendmusiken nicht zu übertreffen.

Am Shigeru-Kawai-Konzertflügel, von der Firma selbst zur Verfügung gestellt, beeindruckten die jungen Künstler, die zu mehreren pro Termin, aber auch solistisch die Konzerte bestritten. "Und wenn sie vom Flügel wegtreten, dann sind sie mit ihren jungen Jahren und ihren großen Fähigkeiten doch noch Kinder", so Kreiten, der das Konzept "Leben und Lernen unter einem Dach" in der Wasserburg Rindern wunderbar umgesetzt findet.

Im Laufe der zehn Jahre sind Freundschaften unter denen entstanden, die vielleicht schon zum fünften oder gar sechsten Mal dabei sind, und es entstehen neue Verbindungen, die abends beim Zusammensein im Bistro oder der Außenterrasse gepflegt werden. Dort sitzen alle bis spät zusammen, spielen Karten, trinken etwas und lassen es sich neben der intensiven Arbeit gut gehen. Wurde in der ersten Woche noch sehr klassisches Repertoire gespielt, ging es in der zweiten Wochen auch Richtung zeitgenössischer Werke - insgesamt ein beeindruckendes Repertoire, das die jungen Pianisten von den Großmeistern Bach und Mozart bis heute präsentierten.

Der Musiksommer Campus Cleve ist mittlerweile eine Tradition, ein festes kulturelles Angebot im Sommer, und, so Kreiten: "Nach dem Musiksommer ist vor dem Musiksommer!" Nächstes Jahr geht es also sicher weiter, wenn auch eine Steigerung kaum vorstellbar (oder zu bewältigen) wäre. Ohne den engagierten Einsatz wie zum Beispiel von Klavierbaumeister Georg Neinhuis ist das kaum zu stemmen; dafür ist nicht nur Kreiten, sondern auch Strobel sehr dankbar.

(RP)
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