Kreis Kleve Zehn Minuten für den künftigen Job

Kreis Kleve · Zum vierten Mal hatte der Förderverein der Hochschule Rhein-Waal zum Speed-Dating zwischen Industrie und Studenten in die Mensa der Hochschule Rhein-Waal geladen. Mehr als 150 Studenten trafen auf 26 Unternehmen.

 Studentin Tanja Koehler im Gespräch mit Ilona Stuhr und Ludger Heesen von Ipsen International.

Studentin Tanja Koehler im Gespräch mit Ilona Stuhr und Ludger Heesen von Ipsen International.

Foto: Gottfried Evers

Die Gespräche müssen auf den Punkt gebracht, gut vorbereitet sein. Denn nur zehn Minuten haben Studenten und Firmen Zeit, sich näher zu kommen. Wenn die Handhupe trötet, ist Schluss mit dem Gespräch: Dann ist der nächste Student beim "Praktikanten-Speed-Dating" des Fördervereins der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) in der Mensa auf dem Campus Kleve an der Reihe.

Pünktlich um 15.20 Uhr startete der Run auf die Firmen, die an den Tischen gereiht warteten und ein Summen aus konzentrierten Gesprächen erfüllte den Saal. 150 Studenten hatten sich angemeldet und feste Zeiten bekommen, wann ihr Date mit dem möglichen künftigen Arbeitgeber mindestens für ein Praktikum sein wird. Ein großer Pulk weiterer Studenten stand vor den Tafeln hinterm Eingang, die mit gelben Zetteln für die Zeiten zusätzlicher Termine gespickt waren.

26 Firmen und Verwaltungen waren gekommen, ihr Unternehmen für die Hochschule und ihre Studenten zu öffnen. Stefan Finke, Geschäftsführer des Fördervereins der Hochschule und Referent der Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve, konnte Betriebe aus dem Kammerbezirk, aber auch aus der Landeshauptstadt Düsseldorf, aus Köln und Krefeld in den Hafen-Campus locken, ebenso wie Unternehmen aus den Niederlanden.

"Das ist ein ganz wichtiger Tag für unsere Hochschule", begrüßte HSRW-Präsidentin Prof. Marie-Louise Klotz Studenten und Wirtschaftsvertreter. Es gelte, junge Studenten, die für Unternehmen interessant seien, an spannende Stellen heranzuführen - und das mit vielen Gesprächen, die wie ein Schneeballsystem funktionieren, sagte sie.

Deshalb sind auch Ludger Heesen und Ilona Stuhr von Ipsen International in die Mensa gekommen. Der international aufgestellte Hersteller von Industrieöfen möchte sich einerseits als Unternehmen mit Standorten in China, den USA, Indien und Japan präsentieren, ist auch bei Themen für eine mögliche Masterarbeit im eigenen Betrieb offen und möchte nicht zuletzt, "langfristig gesehen" (so Personalmanagerin Stuhr), gut ausgebildete Mitarbeiter ans Haus binden. Dazu lockt Ipsen auch mit Auslandspraktika an den Schwesterstandorten, hat Stellen für Werkstudenten im Haus. Und engagiert sich im Förderverein der Hochschule.

Beim Speed-Dating-Firmen ging es oft um mehr, als um einen Praktikumsplatz. Themen für die Master- und Bachelor-Arbeit wurden gesucht, Auslandspraktika ebenso wie ein Job, um das Studenten-Salär aufzubessern. Und selbst Jobs für studentische Hilfskräfte standen im Angebot. Auf jeden Fall zeigt das Dating, dass Hochschule und Wirtschaft bei der HSRW keine Berührungsängste haben.

Tanja Koehler hatte klare Vorstellungen, was ihr der Tag bringen sollte: Den Bachelor hat die Studentin in Bochum abgeschlossen, jetzt studiert sie im ersten Semester den Masterstudiengang "Economics and Finance" in Kleve. "Hier ist alles so schön neu", lobt sie den Hafencampus. Weil ihr das englischsprachige Studium mit den international zusammengesetzten Teams so gut gefällt, möchte sie gerne ein Unternehmen finden, das auch Praktika im Ausland anbietet. Und bei dem sie später vielleicht auch ihre Masterarbeit schreiben kann. Vor allem aber möchte sie Kontakte knüpfen und Ansprechpartner aus der Industrie kennenlernen.

(RP)
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