Propst Johannes Mecking Und Pastoralreferent Michael Beermann Zwei Kirchen droht die Entweihung

Kleve · Zukunftstag der Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt. Umnutzung von Kapuzinerkirche und Christus-König-Kirche.

KLEVE Beim Zukunftstag der katholischen Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Kleve wurden neue Wege zur Mitwirkung in der Kirche beschritten. Zugleich erläuterten Propst Johannes Mecking und Pastoralreferent Michael Beermann die zukünftige Entwicklung der Immobilien der Pfarrei. Werner Stalder sprach über beide Bereiche mit dem Propst und dem Pastoralreferenten.

Wie wurde der Zukunftstag von den Gemeindemitgliedern aufgenommen?

michael Beermann Die Resonanz war sowohl von der Zahl her als auch von Rückmeldungen der Teilnehmer sehr positiv. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den Eindruck gewinnen können, dass die neuen Wege im Sinne der Pfarrei ausprobiert werden. Propst Mecking Durch die längerfristige Einladung und durch Aktionen in den Kirchen unserer Pfarrei wurde rechtzeitig auf die Inhalte der Pfarrversammlung am Zukunftstag hingewiesen. So konnten sich viele auch schon im Vorhinein einen Eindruck von den neuen Ideen machen und sich informieren.

Für welche Bereiche haben sich Gemeindemitglieder bereiterklärt, am zukünftigen Leben der Kirchengemeinde mitzuwirken?

Beermann Die Zusammenarbeit mit politischen Gremien ist genauso dabei wie eine Gruppe, die Meditation und Ruhegebete einführen will. Auch andere liturgische Bereiche sind im Blick, der Kontakt zu Kindern oder eine Initiative für einen Trauerkreis.

Gab es eine Abstimmung über die einzelnen Engagements und wer bildet das Leitungsteam?

Beermann Wo immer sich konkrete Initiativen bilden und Menschen ein Thema anpacken wollen, ist das zu begrüßen. Das Pfarrei-Team versucht, diese Initiativen zu koordinieren und gegebenenfalls Unterstützung zu bieten.

Propst Mecking Das Pfarreiteam mit Petra Hähn, Ellen Rütter, Mick Michels und Pastoralreferent Michael Beermann sind als Gremium von der Pfarrversammlung bestätigt worden. Uns war es wichtig, dass es auch eine Abstimmung gab, damit - mit Blick auf die Satzung der Pfarreiräte - rechtlich keine Bedenken aufkommen können. Dies ist so auch mit dem Generalvikar sowie der Geschäftsführung des Diözesanrates abgesprochen worden. Selbstverständlich stehe ich als Pfarrer der Gemeinde dem Team gerne begleitend zur Verfügung.

Was braucht die Pfarrei in Zukunft, und was ist angesichts der Gottesdienstteilnehmerzahlen und der demographischen Entwicklung auf Dauer sinnvoll?

Beermann Das Bewusstsein, dass Kirche nur dann eine Zukunft hat, wenn Frauen und Männer bereit sind, sich mit ihren Ideen und Fähigkeiten einzubringen.

Wird es auf Dauer in der näheren Zukunftzur Schließung beziehungsweise zur Umnutzung von Kirchen kommen?

Propst Mecking Der Kirchenvorstand hat sich schon seit längerer Zeit die Frage gestellt: Was braucht die Pfarrei in Zukunft, und was ist angesichts der Gottesdienstteilnehmerzahlen und der demographischen Entwicklung auf Dauer sinnvoll? Um unter diesen Aspekten weitsichtig und nachhaltig zu handeln - es geht nicht um eine akute finanzielle Not! - hat der Kirchenvorstand die Entscheidung getroffen, an das Bistum den Plan heranzutragen, über die Umnutzung des Kapuzinerklosters (das übrigens Eigentum des Bistums ist) und der Christus-König-Kirche nachzudenken. Damit verbunden ist am Ende dann auch die Profanierung der Kapuzinerkirche und der Christus-König-Kirche. Damit es nicht wieder eine "langfristige Unruhe" und einen "Schwebezustand" gibt, hat sich der Kirchenvorstand darauf verständigt, dass diese Planungen Ende 2019/Anfang 2020 abgeschlossen sein sollen, um dann gegebenenfalls die Profanierungen und Umnutzung der Kirchen durchzuführen. Eine klare Zeitschiene hilft, diese Planungen voranzutreiben und letztlich die Entscheidungen herbeizuführen. Erste Überlegungen zur Nachnutzung gibt es schon, aber sie sind noch nicht "spruchreif". Daher die Bitte um Geduld. Die Gemeindemitglieder werden in den kommenden beiden Jahren über die weiteren Planungsideen rechtzeitig informiert! Am Ende entscheidet über die Profanierungen der Kirchen der Bischof in Absprache mit seinen bischöflichen Gremien! Wird dort anders entschieden, muss neu überlegt werden.

(RP)
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