Festival 14 Tage im Zeichen der Musik

Köln · Am 28. April startet das Festival "Acht Brücken - Musik für Köln". Bis zum 11. Mai gibt es an 14 Tagen über 77 Stunden neue Musik, Jazz, Pop und Weltmusik.

 Florentin Ginot spielt am 2. Mai in der Philharmonie auf dem Kontrabass unter anderem Werke von Helmut Lachenmann, Georges Aperghis und György Kurtág.

Florentin Ginot spielt am 2. Mai in der Philharmonie auf dem Kontrabass unter anderem Werke von Helmut Lachenmann, Georges Aperghis und György Kurtág.

Foto: Marc Ginot, Emanuel Klempa

Die achte Ausgabe des Festivals "Acht Brücken - Musik für Köln" findet in diesem Jahr vom 28. April bis 11. Mai statt. Unter dem Motto "Metamorphosen - Variationen" laden über 50 Veranstaltungen aus den Bereichen neue Musik, Jazz, Weltmusik und Pop zu einer Begegnung mit der Musik von heute und dem Werk des diesjährigen Porträtkomponisten Bernd Alois Zimmermann ein.

Festival: 14 Tage im Zeichen der Musik
Foto: Emanuel Klempa

In den frühen 1950er Jahren komponierte Zimmermann, der dieses Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, viel für das Radio. Zum Festivalauftakt spielt das WDR-Funkhausorchester am 28. April in der Philharmonie eine Auswahl dieser Werke und Bearbeitungen und bringt unter anderem die Offenbach'sche Operette "Die Zaubergeige" in der Orchestrierung Zimmermanns zur Uraufführung. Das sicher bekannteste Werk Zimmermanns, "Die Soldaten", wird gleich in zwei Variationen zu hören sein: die Opernfassung in einer Produktion der Oper Köln (Premiere am 29. April im Staatenhaus 1) inszeniert von Carlus Padrissa und die Vokalsinfonie in der Interpretation des WDR-Sinfonieorchesters am 5. Mai in der Philharmonie.

Orchester und Studenten der Hochschule für Musik und Tanz Köln - die Hochschule, an der Zimmermann zuerst selbst studierte und später lehrte - präsentieren beim Festival eine große Auswahl an Werken von Zimmermann. Neben rein instrumentalen Aufführungen wie dem Blasmusikzyklus "Rheinische Kirmestänze" oder dem Orchesterwerk "Photoptosis" am 1. Mai in der Philharmonie öffnen tänzerische Aktionen in "Sonate für Viola solo" (1. Mai, Philharmonie) und "Tratto" (5. Mai Lagerstätte für mobile Hochwasserschutzelemente) eine zusätzliche Dimension zur Musik.

Am 2. Mai stellt Florentin Ginot den Kontrabass auf das Podium der Philharmonie und entlockt seinem Instrument unter anderem Werke von Helmut Lachenmann, Georges Aperghis und György Kurtág in ihren Neufassungen für Kontrabass solo. Dem Schlagzeug ist der Abend des 3. Mai in der Philharmonie gewidmet. Dirk Rothbrust und Christian Dierstein realisieren jeweils Karlheinz Stockhausens "Zyklus Nr. 9" - eines der ersten Schlagzeug-Solostücke der neuen Musik - und das neue Werk "Solos for percussion" von Rebecca Saunders.

Die beliebte Jazz-Festivalreihe "Acht Brücken Lounge" erfährt in diesem Jahr eine Erneuerung: die neue Spielstätte für Kölner Künstler ist der "klub domhof". Performt wird dort während des Festivals fast täglich ab 22 Uhr, in Spitzenqualität und bei freiem Eintritt. Die Monika Roscher Big Band zeigt am 4. Mai ihr Können im Stadtgarten und gibt im Anschluss die Bühne frei für zwei Gäste aus den USA: Bassist Owen Biddle und Drummer Zach Danziger mit ihrer audiovisuellen Edit-Bunker-Show. Zwei Kronjuwelen der Kölner Jazz-Szene teilen sich am 8. Mai die Volksbühne am Rudolfplatz: Frederik Kösters Quartett "Die Verwandlung" und "Underkarl" mit Sebastian Gramss, Rudi Mahall, Lömsch Lehmann, Frank Wingold und Dirk-Peter Kölsch. www.achtbruecken.de

Justine Holzwarth

(RP)
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