Silvester 2016 1500 Beamte und Kameras für mehr Sicherheit in Köln

Köln · Die Polizei in Köln wird in der Silvesternacht mit 1500 Polizisten und massiven Straßensperren im Einsatz sein. Damit reagiert sie auf die massenhaften Straftaten 2015 und den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Die AfD hat eine Kundegbung angekündigt.

Chronik der Übergriffe in Köln: Die Ereignisse rund um die Silvesternacht
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Die Ereignisse rund um die Silvesternacht in Köln

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Foto: dpa/Markus Boehm

"Jeder soll friedliche Silvester feiern können", begründete die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Donnerstag das umfangreiche Sicherheitskonzept in der Domstadt.

Laut Polizeipräsident Jürgen Mathies werden 300 der insgesamt 1500 Beamten im Einsatz jeweils zu Dritt Streife laufen. Sie sollen an Leuchtwesten weithin erkennbar sein. Zudem seien an neuralgischen Punkten bereits Videokameras installiert. An Zufahrtsstraßen würden überdies Sperren mit Betonelementen oder großen Fahrzeugen, darunter auch Wasserwerfer errichtet, um Anschläge wie auf den Weihnachtsmarkt in Berlin mit einem gekaperten Lastwagen zu verhindern.

In der vergangenen Silvesternacht hatten überwiegend aus dem nordafrikanischen Raum stammende Täter am und im Kölner Hauptbahnhof massive sexuelle Übergriffe auf Frauen und Diebstahldelikte verübt. Die Polizei konnte den Großteil der Taten nicht unterbinden und den Opfern nicht helfen. Die Übergriffe lösten eine bundesweite Debatte über den Umgang mit straffälligen Flüchtlingen aus.

Mathies begründete zudem vor der Presse, warum er eine von der rechtsextremen NPD geplante Demonstration in der Silvesternacht verbot. Die NPD habe auf der Domplatte von 22 Uhr bis vier Uhr morgens einen Aufmarsch unter dem Motto "Wenn eine Armlänge nicht mehr ausreicht" mit 50 Teilnehmern veranstalten wollen. Dies hätte nach Einschätzung der Polizei aber eine große Zahl von Gegendemonstranten angezogen und zu einer unsicheren Lage in der Silvesternacht geführt. Auf einen anderen Termin auszuweichen, habe die NPD abgelehnt.

Nach dem Verbot hat nun die AfD eine Kundgebung auf der Kölner Domplatte angemeldet. Der Veranstalter rechne mit lediglich zehn bis 15 Teilnehmern am Dom oder auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs, die Demo sei für den "Lauf des Tages" geplant, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch.

(AFP/hpaw)
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