Feuer vor Kölner Zentralmoschee 31-Jähriger soll mehrere Anschläge verübt haben

Köln · Der offenbar geistig verwirrte Mann, der am Montag ein Feuer vor der Zentralmoschee in Ehrenfeld legte, hat in Köln und Umgebung noch andere Anschläge auf Moscheen verübt. Der 31-Jährige wurde am Montag von der Polizei festgenommen.

Der 31-Jährige, der die türkische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde Donnerstagmorgen von der Polizei festgenommen, nachdem er einen Schultornister an die Eingangstür des islamischen Gotteshauses in Köln-Ehrenfeld gestellt und angezündet hatte. Anschließend war er mit einem schwarzen BMW geflüchtet. Doch die Polizei konnte ihn wenige Hundert Meter vom Tatort entfernt anhalten und überwältigen. Auch der Brand konnte schnell gelöscht werden. Verletzt wurde niemand.

Bereits Sonntagabend war gegen 22 Uhr ein Unbekannter mit einem Wagen in das Tor der Tiefgarage der Moschee gefahren und hatte es dabei schwer beschädigt. Die Polizei vermutet, dass es sich in beiden Fällen um denselben Täter handelt. Der Mann könnte auch noch für Anschläge auf zwei andere Moscheen in der Nacht zu Montag verantwortlich sein.

In der Nachbarstadt Hürth soll er vor dem dortigen Gotteshaus mit seinem Auto in mehrere Sitzbänke gefahren sein. Er steht darüber hinaus in Verdacht, an der Moschee in Wesseling einen Mülleimer in Brand gesetzt zu haben. An allen Tatorten hatten Zeugen einen schwarzen BMW wegfahren sehen. Zudem wurde der Mann von einer Videokamera gefilmt.

Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Einen politischen Hintergrund als Tatmotiv schließen die Ermittler bislang aus. "Dafür liegen uns keine Hinweise vor", sagte ein Sprecher der Polizei Köln. Die Türkisch-Islamische Union (Ditib), Bauherr der Zentralmoschee, stellte Strafanzeige bei der Polizei. "An- und Übergriffe, Gewalt und gesellschaftliche Unruhestiftung jeglicher Art verurteilen wir aufs Schärfste", teilte der Ditib-Vorstand in einer Stellungnahme mit.

Um die bis heute noch nicht fertiggestellte Zentralmoschee gibt es nach wie vor Rechtsstreitigkeiten. Vor dem Oberlandesgericht Köln findet am 14. Mai ein Berufungsverfahren im Streit um angebliche Baumängel statt: Eine Rohbaufirma fordert von Ditib zwei Millionen Euro als ausstehenden Werklohn.

(RP)
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