Film 70 Produktionen aus 20 Ländern

Köln · Am 7. Oktober startet das Film Festival Cologne. Zu sehen sind die Höhepunkte aus Film und Fernsehen. Der Fokus liegt dabei auf hochwertigen TV-Produktionen.

Film: 70 Produktionen aus 20 Ländern
Foto: Tobias Hase

Im 25. Jahr wird aus der Cologne Conference das Film Festival Cologne. Damit will man zum Jubiläum das in den Namen schreiben, was das Festival wirklich beinhaltet. Vom 7. bis 14. Oktober werden 70 aktuelle Produktionen für Kino und Fernsehen dem Publikum gezeigt. Sie stammen aus 20 Ländern, wobei neben Deutschland vor allem Beiträge aus Großbritannien und den USA vertreten sind. Dazu kommen Produktionen unter anderem aus Osteuropa, Südamerika und verstärkt in diesem Jahr aus Frankreich.

Seit seinen Anfängen im Jahr 1991 hat sich das Kölner Festival zu den wichtigsten deutschen Medienveranstaltungen entwickelt. Schon früher hat man dabei den Fokus auf hochwertige Fernsehproduktionen gelegt. Sie machen etwa 50 Prozent der Beiträge in diesem Jahr aus. Gezeigt werden sie unter anderem in der Reihe "Top Ten TV". Hier gibt es beispielsweise die französische Serie "Baron Noir" zu entdecken, die als beißende Politiksatire über den Rachefeldzug eines Parlamentariers und Bürgermeisters, den Trend im Fernsehen zu politischen und historischen Serien repräsentiert. Zu den weiteren Produktionen gehören mit "Höhenstraße" eine sarkastische Interpretation des Krimigenres durch den Österreicher David Schalko und "National Treasure", bei dem sich ein britischer TV-Star Vergewaltigungsvorwürfen stellen muss. Zu den Darstellern der Emmy-nominierten Mini-Serie "Roots" zählen unter anderem Forest Whitaker und Jonathan Rhys Meyers.

Die Reihe "Look" wählt Filme mit einer besonderen visuellen Qualität aus. Dazu zählt der Dokumentarfilm "Homo Sapiens" des preisgekrönten Filmemachers Nikolaus Geyrhalter, der für seinen wortlosen Essay Geisterstädte auf der ganzen Welt besuchte. Dazu gehören aber auch verfallene sowjetische Prunkbauten genauso wie leere japanische Bahnstationen oder halb einstürzende Kinos, die er in eindrucksvollen Bilder dokumentiert. Bei "Full Contact" geht es um von der US-Armee eingesetzte Kampfdrohnen, die von dem Soldaten Ivan an ihr Ziel gesteuert werden. Sein Leben kippt zum chaotischen Psycho-Trip ab, als er auf Befehl eine Schule in Pakistan bombardieren soll. Mit streng komponierten Bildern erkundet Regisseur David Verbeek das Innenleben seines Protagonisten zwischen Wahn und Wirklichkeit.

Im Bereich Kino startet das Festival mit dem Drama "Nocturama" vom französischen Arthouse-Meister Bertrand Bonello, der bei der Deutschlandpremiere vor Ort sein wird. Weitere hochkarätige Kinoproduktionen sind das in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnete Drama "It's only the End of the World" von Xavier Dolan sowie der Thriller "Elle", in dessen Hauptrolle Isabelle Huppert brilliert. In der Reihe "Made in NRW" gibt es zum Beispiel "Das kalte Herz" mit Frederick Lau, Milan Peschel und Moritz Bleitreu zu sehen.

Stephan Eppinger

(RP)
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