Großeinsatz der Polizei AfD-Bundesparteitag versetzt Köln in den Ausnahmezustand

Köln · AfD-Mitglieder, Linke, Karnevalisten: In Köln treffen in einer Woche ganz unterschiedliche Milieus aufeinander. Die Stadt wird wegen des AfD-Bundesparteitags und der Proteste gegen ihn in großen Teilen lahmgelegt. Die Polizei ist auch auf Gewalt eingestellt.

 Im Maritim-Hotel findet der AfD-Parteitag statt.

Im Maritim-Hotel findet der AfD-Parteitag statt.

Foto: dpa, obe wie

Der AfD-Bundesparteitag in einer Woche versetzt Köln in einen Ausnahmezustand. Gleich mehrere Bündnisse haben Gegenveranstaltungen angemeldet, die Polizei nennt als Größenordnung rund 50.000 Teilnehmer. Die Behörde geht dabei zwar von ganz überwiegend friedlichen Protesten aus - zugleich bereiten ihr Linksextreme Sorgen, die im Internet dazu aufrufen, den Parteitag der rechtspopulistischen Partei in einem Hotel mit Gewalt zu verhindern.

AfD-Bundesparteitag versetzt Köln in den Ausnahmezustand
Foto: Stadt Köln

Straftaten werde man aber auf keinen Fall hinnehmen, erklärte Polizeipräsident Jürgen Mathies. Die Polizei will rund um das Wochenende 22./23. April mit mehr als 4000 Beamten vertreten sein. Zum Vergleich: In der vergangenen Silvesternacht wurden rund 1500 Polizisten in den Einsatz geschickt. In weiten Teilen der Innenstadt ist mit Verkehrsproblemen zu rechnen. Eine zentrale Rheinbrücke - die Deutzer Brücke - wird gleich ganz für Fußgänger und Autos gesperrt.

Auch das traditionelle Köln will sich an dem Wochenende zeigen. Etwas außerhalb der Innenstadt wollen Karnevalsgesellschaften und Kölner Bands eine Art kleines "kölsches Woodstock" feiern und für Toleranz eintreten. Obwohl der Karneval längst vorbei ist, ist das Tragen von Uniformen dabei ausdrücklich erwünscht. Der Demonstrationszug des Bündnisses "Köln stellt sich quer" in der Innenstadt dürfte manche zudem an die bunte Parade des Christopher Street Day (CSD) erinnern.
Musikwagen werden durch die Stadt rollen.

Auch mehrere bekannte Politiker wollen sich an den Protestveranstaltungen beteiligen, etwa NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Grünen-Chef Cem Özdemir und die Linke-Landesparteichefin Özlem Demirel. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will am Sonntag an einem Clubkonzert in Köln teilnehmen, das aus Anlass des AfD-Parteitages stattfindet.

(lnw/dpa/hsr)
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