Fotos Kölner Prominente beziehen Stellung zu AfD-Parteitag
Wir haben Prominente aus Köln und dem Umland gefragt, wie man als Bürger mit dem AfD-Parteitag umgehen sollte. Ist öffentlicher Protest angemessen?
Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln "Am Weißen Sonntag steht für mich der Friedensgruß des vom Tode auferstandenen Christus im Vordergrund und nicht die Versammlung einer nicht im Bundestag vertretenen Partei, deren Vertreter nur viel polemisches Geschrei und keine Lösungen anbieten. Die anstehenden Demonstrationen gegen Rassismus und für Weltoffenheit, Toleranz und Solidarität sind lobenswert."
Manfred Kock, evangelischer Theologe "Christen sollten sich engagieren, und Kirche kann sich als Ansammlung von Christen auch äußern. Aber es muss allen bewusst sein, dass der Hype, der um den Parteitag veranstaltet wird, der Partei eher nutzt als schadet. Alle Formen des Protests sind erlaubt, die Menschen nicht madig machen oder zerstören. Der Protest ist als demokratisches Mittel wichtig für die Auseinandersetzung mit der Partei. Sie ist ja nicht vom Himmel gefallen, sondern Produkt einer Politik, die wir alle zu verantworten haben."
Konrad Beikircher, Kabarettist "Ich bin immer für den Dialog – der voraussetzt, dass man seine Position immer klar zu erkennen gibt."
Bettina Böttinger, Moderatorin "In dieser Situation, in der die Gesellschaft einen Rechtsruck erlebt oder es auch zu solchen Wahlergebnissen wie in der Türkei oder den USA kommt, müssen diejenigen, die sich der Demokratie verpflichtet fühlen, Haltung zeigen – wie sie das aber tun, ist ihnen überlassen. Ich hoffe, es wird ein friedlicher Tag in Köln, ich bin dabei und moderiere die Veranstaltung von ,Wir sind Kölle‘. Es werden unter anderem Vertreter der Religionen sprechen, Bands wie Bläck Fööss und Brings spielen, und Karnevalisten aus den großen Karnevalsgesellschaften Farbe zeigen - für Meinungs- und Pressefreiheit!"
Brings, Kölsch-Rock-Band "Wenn man sich durch die Aussagen und Reden der AfD-Oberen als Bürger der Bundesrepublik, ihres Verständnisses mit dem Umgang unserer jüngeren Geschichte, herausgefordert fühlt, dann sollte man das zeigen. Auch wenn man als Bürger eines der reichsten Länder der Welt der Meinung ist, dieser Wohlstand verpflichtet zur Hilfe, auch als Hafen für Menschen auf der Flucht, dann sollte man das zeigen. In Köln wird es diese Möglichkeit geben. Friedlich! Wie auch sonst?!"