Dreharbeiten zu "Alarm für Cobra 11" Warum es in Köln beinahe geknallt hätte

Köln · Sowat jibt et nur in Kölle: Ausgerechnet während in der Stadt Zehntausende demonstrieren, warnt die Kölner Polizei per Twitter vor einer lauten Explosion samt Feuerball. Hintergrund: Lange geplante Dreharbeiten für die Actionserie "Alarm für Cobra 11". Was war da los? Wir haben bei der Produktionsfirma nachgefragt.

 Bei "Alarm für Cobra 11" knallt es häufiger mal heftig.

Bei "Alarm für Cobra 11" knallt es häufiger mal heftig.

Foto: RTL / Guido Engels

Das Ziel für die Kölner Polizeibeamten war angesichts zehntausender Demonstranten für und gegen Erdogan am Sonntag klar vorgegeben: Ausschreitungen und Panik sind unter allen Umständen zu verhindern. Über Twitter und Facebook informierte die Behörde laufend über die Ereignisse.

Kurz nach 15 Uhr gab es jedoch Verwirrung, die Polizei informierte über eine anstehende Explosion, die sich bei Dreharbeiten für die Action-Serie "Alarm für Cobra 11" ereignen soll.

Für die Serie wird häufiger im Rheinland gedreht, etwa auch im Düsseldorfer Medienhafen. Dabei knallt es auch immer wieder heftig, die Serie ist für ihre actionreichen Stunts und Explosionen bekannt. Dass das nun aber am Breslauer Platz in direkter Nähe zur Großdemo in Köln passieren sollte, führte zu Verwirrung.

Nur wenig später stellte sich aber heraus: Eine Explosion gibt es nun doch nicht. Die Polizei informierte auf Twitter darüber, dass auf die "Knallerei" verzichtet würde. Wie kam es zu der Verwirrung?

"Wir hatten mit der Stadt bereits vergangene Woche vereinbart, dass wir alle potentiell störenden Geräusche oder auch Feuerbälle unterlassen", sagt Elke Schubert, Sprecherin der "Cobra 11"-Produktionsfirma Actionconcept. Lange bevor klar war, dass der Sonntag zum Großdemo-Tag in Köln werden würde, habe man eine Dreh- und Pyrotechnikgenehmigung von der Stadt erhalten. "Aber das Risiko wollten wir nicht eingehen, wir wollen ja keine Massenpanik verursachen."

Geplant gewesen sei ursprünglich eine mittelgroße Explosion, die hätte die Produktion vor Ort aber wegen der Bedenken auf einen kleineren sogenannten "Blütenstaubpuff" reduziert, sagt Schubert. Dabei werden Sporen der Bärlapp-Pflanze entzündet. "Das ist lang nicht so laut und verursacht auch keinen Rauch."

Diese kleinere Explosion sei am Sonntag auch ordnungsgemäß bei der Polizei-Leitstelle angemeldet worden, auf Bitten der Behörde habe man dann aber auch auf diesen kleinen "Puff" verzichtet. In diesem Hin und Her sei vermutlich der Tweet entstanden, der nach außen zu Verwirrung führte. "Die Szene muss nun vermutlich nachgedreht werden", sagt Schubert. Der Polizei gibt sie keine Schuld. "Alle Seiten haben korrekt informiert."

Gedreht wurde am Breslauer Platz in einem Baustellengebäude. Dort findet für eine Folge von "Alarm für Cobra 11" eine Verfolgungsjagd zu Fuß statt, die Darsteller der Serien kämpfen dabei auch miteinander. Dafür sollte es die Explosion geben.

(hebu)
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