Landgericht Köln Alice Schwarzer klagt weiter gegen Buchverbreitung

Köln · Waltraud Schade schreibt in ihrem Buch über ihr Verhältnis mit Alice Schwarzer in den 1970er Jahren – angeblich war sie die erste lesbische Liebe Schwarzers. Gegen die Verbreitung geht die Frauenrechtlerin nun weiter vor dem Kölner Landgericht vor.

 Alice Schwarzer sieht ihre Persönlichkeitsrechte in dem Buch verletzt. (Archivbild)

Alice Schwarzer sieht ihre Persönlichkeitsrechte in dem Buch verletzt. (Archivbild)

Foto: dpa, Henning Kaiser

Waltraud Schade schreibt in ihrem Buch über ihr Verhältnis mit Alice Schwarzer in den 1970er Jahren — angeblich war sie die erste lesbische Liebe Schwarzers. Gegen die Verbreitung geht die Frauenrechtlerin nun weiter vor dem Kölner Landgericht vor.

Die 73-jährige Schwarzer sieht ihre Persönlichkeitsrechte verletzt und hat im August eine einstweilige Verfügung erwirkt. Schade hat das Buch "Tango mit Alice" daraufhin unter anderem Titel ("Schwarzer Tango") veröffentlicht. Nach Ansicht von Schwarzers Anwalt verstößt aber auch dieses Buch gegen die Persönlichkeitsrechte seiner Mandantin, da lediglich der Titel geändert worden sei.

"Jeder Mensch hat Bereiche, die er geschützt behalten möchte", sagte der Rechtsanwalt bei der Verhandlung am Mittwoch. "Niemand muss sich vorschreiben lassen, was er preisgibt oder nicht." Die Gegenseite argumentiert, Schwarzer sei eine Person des öffentlichen Lebens und die Öffentlichkeit habe ein Recht darauf, Privates zu erfahren. Zumal die Frauenrechtlerin selbst in einer eigenen Biografie vieles preisgebe.

Schwarzer will nicht nur das Buch verbieten lassen, sondern fordert außerdem eine Entschädigung von 60.000 Euro, weil es erneut veröffentlicht wurde — unter dem anderen Titel.

Am 9. November will die Kammer eine Entscheidung verkünden.

(hsr)
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