Kölner Musikfestival "c/o pop" stellt neue Talente vor

Köln · Beim Musikfestival "c/o pop" gibt es von Mittwoch bis Sonntag in Köln die Stars von morgen zu entdecken. Die Macher setzen in diesem Jahr vor allem auf Talente der erstarkten Kölner Szene. Auch internationale Newcomer wie Tom Odell werden auftreten.

Das ist das Programm der "c/o pop" 2015
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Das ist das Programm der "c/o pop" 2015

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Foto: cologne on pop GmbH

Sie sind gerade mal Anfang zwanzig, singen auf Deutsch und haben erst ein paar Songs veröffentlicht. Kein Grund, am Mittwoch nicht das Kölner Musikfestival "c/o pop" zu eröffnen. Dass der jungen Kölner Band Annenmaykantereit diese Aufgabe zukommt, passt zum Bild der "c/o pop", die auch zur zwölften Ausgabe vom 18. bis zum 23. August ihre Gäste vor allem mit ungewöhnlichen Shows von aufstrebenden Talenten und nur wenigen, gezielt ausgewählten Auftritten internationalen Stars überraschen will. "Wir freuen uns diesmal besonders, viele junge deutsche Künstler auf dem Sprung auf die Bühnen der Welt vorstellen zu können", sagt "c/o"-Geschäftsführer Norbert Oberhaus.

Dieses Konzept scheint aufzugehen. Die Nachfrage nach dem Auftaktkonzert der drei Kölner Christopher Annen, Henning May und Severin Kantereit war so hoch, dass nun am Dienstagabend des offiziellen "c/o pop"-Starts eine ebenfalls ausverkaufte Zusatzshow im Kölner Club "Gloria" stattfinden wird. "Aktuell haben wir deutlich mehr Tickets verkauft, als zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr", sagt Oberhaus. Insgesamt erwarten die Festivalmacher rund 30 000 Besucher.

Über 80 Bands, Künstler und DJs werden bei dem fünftägigen Musikmarathon zu hören sein. Besonders am Herzen liegt den Machern in diesem Jahr die Kölner Szene. "Wir verfolgen die jungen Bands schon früh und fördern sie auch bei anderen Veranstaltungen wie der Cologne Music Week", sagt Oberhaus. "Darüber, dass es derzeit eine so große Gruppe an Bands gibt, die bundesweit und international für Furore sorgen, sind wir natürlich sehr froh." Neben Annenmaykantereit werden unter anderem Von Spar und Roosevelt zu hören sein, zudem gibt es eine Jubiläumsshow von Donna Regina.

Die "c/o pop", die 2004 die Nachfolge der nach Berlin abgewanderten Musikmesse Popkomm angetreten hatte, hat hierbei auch wenig die Not zur Tugend gemacht. Die ganz großen Stars kann man sich in Köln schlicht nicht leisten. "Der Markt hat sich hochgepusht, unter anderem durch die Konkurrenz von neuen großen Festivals in der Region", sagt Oberhaus.

Dennoch ist es den Machern auch wieder gelungen, einige bekanntere Namen an den Rhein zu holen. Zu den Höhepunkten zählen in diesem Jahr unter anderem Auftritte der Songwriter José Gonzáles und William Fitzsimmons. Einblicke gibt es zudem in die chilenische Musikszene.
"Mancher Besucher wird sich wundern, welch tolle, aktuelle Popmusik aus Chile kommt", verspricht Oberhaus.

Eine Besonderheit des Festivals wird auch wieder das Bespielen ungewöhnlicher Austragungsorte in der ganzen Stadt sein - darunter auch solche, an denen normalerweise keine Popkonzerte stattfinden.
Einen Höhepunkt stellt das Konzert des englischen Nachwuchsstars Tom Odell in der Kölner Philharmonie dar, dem in seiner Heimat mit seinem Debüt-Album "Long way down" direkt der Sprung auf den ersten Platz der Charts gelang.

Begleitet wird das Festival von dem Branchentreff "c/o pop convention", zu dem rund 1000 Fachbesucher erwartet werden. "Wie schon im vergangenen Jahr legen wir einen Schwerpunkt auf das Thema Marken und Musik", sagt Programmleiter Ralph Christoph. Diskutiert werden unter anderem neue Vermarktungsmöglichkeiten für Musiker, denen seit Jahren die schwindenden Einnahmen aus Musikverkäufen zu schaffen machen.

(lnw)
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