Studie des Studentenwerks Köln für Studenten teuerste Stadt

Köln · Durchschnittlich 359 Euro im Monat: Nirgendwo in Deutschland müssen Studenten so viel Miete (einschließlich Nebenkosten) für ein Zimmer zahlen wie in Köln. Sogar in München und Hamburg sind die durchschnittlichen Mieten laut einer Studie des Deutschen Studentenwerks (DSW) etwas niedriger.

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Foto: Sparkasse Düsseldorf

"Durch die steigende Anzahl an Studierenden spitzt sich die Situation auf dem privaten Wohnungsmarkt zu. Bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist sehr schwierig", sagt Katharina Letzelter vom Studierendenausschuss (Asta) der Universität Köln. Dort sind mittlerweile rund 83 000 Studenten eingeschrieben, fast 20 000 mehr als noch vor fünf Jahren. In NRW gibt es etwa 716 000 Hochschüler - Rekord, wie das Statistische Landesamt im Mai mitteilte. Der doppelte Abiturjahrgang, die Abschaffung der Wehrpflicht und ein höheres Interesse an einem Studium sind die Gründe dafür.

Cornelia Gerecke vom Studierendenwerk Köln rät den Studenten deshalb, nicht zu wählerisch zu sein. Denn bei den Wohnheimen in attraktiver Lage sei die Warteliste ziemlich lang. "Bis man einen Platz bekommt, kann schon mal das Bachelorstudium vorbei sein." Auf einen der fast 5000 Wohnheimplätze in Köln bewarben sich 2014 rund 10 000 Studenten. Allerdings werde im Laufe eines Jahres höchstens einer von drei Plätzen frei, sagt Gerecke. In Düsseldorf bietet das Studierendenwerk 3100 Plätze an, die Mieten beginnen bei 174 Euro und gehen bis 505 Euro.

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Für neue Wohnheime fehlt meist das Geld: Die Grundstücke in Köln seien einfach zu teuer, sagt Studentenwerks-Geschäftsführer Jörg Schmitz. Für Wohnungen, die ins Studentenbudget passen, benötige das Studentenwerk Grundstückpreise, die billiger sind als der Marktpreis. Rechtlich sei das aber nicht möglich, heißt es bei der Stadt. Sie versuche zwar, Grundstücke direkt an das Studentenwerk zu vergeben, doch am Preis sei nichts zu machen. "Die Veräußerung muss aufgrund gesetzlicher Vorgaben zum Verkehrswert erfolgen", erklärt die Leiterin des Kölner Amts für Stadtentwicklung, Maria Kröger.

Schmitz fordert mehr Geld vom Staat. "Das Land muss wieder substanziell den studentischen Wohnungsbau fördern." Doch große Hoffnungen kann er sich wohl nicht machen: Im NRW-Wissenschaftsministerium gebe es keine Pläne, den Bau von Studenten-Wohnheimen stärker zu fördern, erklärte eine Ministeriums-Sprecherin. In Köln werden zum Anfang des Semesters wohl wieder einige Studenten kein Dach über dem Kopf finden. Der Asta will deshalb Notunterkünfte organisieren.

(dpa/RP)
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