Köln Die kleinen Romanischen Kirchen

Köln · Im Umfeld der alten Stadt Köln gibt es etliche Kleinode zu entdecken. Die Kunsthistorikerin und ehemalige Stadtkonservatorin Hiltrud Kier beschreibt 16 Kölner Vororte, deren Ausgangspunkte romanische Kirchen sind.

Der Dom ist nicht der einzige herausragende Sakralbau in Köln. In der Stadt gibt es auch den Kranz der zwölf großen Romanischen Altstadtkirchen. Zudem eine Vielzahl kleinerer Kirchen aus dieser Epoche, die häufig in den Dörfern rund um Köln standen. Diese kleinen Romanischen Kirchen stellt die ehemalige Stadtkonservatorin Hiltrud Kier in ihrem jüngsten Buch näher vor.

Es ist ein handlicher Führer, in dem die Geschichte und die Entwicklung von 16 Kölner Vororten beleuchtet wird. Die Autorin hat Orte ausgewählt, deren Ausgangspunkte ganz oder teilweise erhaltene Romanische Kirchen sind. Hiltrud Kier schreibt sehr kenntnisreich, anschaulich und verständlich. Das Buch lädt dazu ein, sich diesem Teil der Stadtgeschichte entspannt zu nähern und etliche eher unbekannte Kleinode jenseits der Kölner Innenstadt kennenzulernen.

Eingeleitet werden die Kapitel durch eine Gegenüberstellung von aktuellen und historischen Stadtplänen, die die Siedlungsentwicklung der Großstadt Köln verdeutlichen. Diese historischen Karten sind bislang nicht veröffentlicht worden. Hiltrud Kier stellt Gotteshäuser von Gemeinden unterschiedlicher Konfessionen vor. Die architektonische Vielfalt der Kirchenbauten ist gewaltig.

Ein bemerkenswertes Beispiel stellt beispielsweise Immanuel-Kirche der Evangelischen Gemeinde Flittard/Stammheim in Stammheim, Bonhoefferstraße 10, dar. Sie wurde 2012/13 von den renommierten Architekten Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton gebaut. Der Holzbau von "Sauerbruch Hutton" erhielt 2004 den Kölner Architekturpreis und in diesem Jahr den Deutschen Architekturpreis. Hiltrud Kier schreibt dazu: "Der außen mit finnischem Lärchenholz verkleidete kubische Saalbau mit frei stehenden, markant geschwungenem Turm ist im Innern mit finnischer Fichte gestaltet." Die Orgel an der Altarwand wird von 3825 Holzlamellen in 27 Farbnuancen verdeckt. Im Rahmen der kunsthistorischen Entdeckungsreise vor der eigenen Haustür lohnt sich auch ein Besuch der Kirche (Neu-) St. Heribert, Tempelstraße 2, in Deutz mit dem Heribert-Schrein. Der im dritten Viertel des 12. Jahrhundert entstandene Schrein beherbergt die Reliquien des Heiligen Heribert. Der Schrein zählt mit seinen Figuren, Inschriften und Emailarbeiten zu den bedeutendsten Werken der romanischen Goldschmiedekunst. Herausgeber des Buches ist der Förderverein Romanische Kirchen Köln. Der Verein wurde 1981 auf Initiative von Hiltrud Kier gegründet. Die zahlreichen Fotografien in dem Band stammen von Celia Körber-Leupold.

Hiltrud Kier Die kleinen Romanischen Kirchen, Bachem Verlag, Köln, 16,95 Euro.

(RP)
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