Mehr Sicherheit für Kölner Ebertplatz "Heute würde man diesen Platz nicht mehr bauen"

Köln · Stadt Köln und Polizei haben Sofortmaßnahmen beschlossen, die den Ebertplatz in der Innenstadt sicherer machen sollen. Vor einer Woche war dort ein Mann erstochen worden. Eine langfristige Lösung wird es allerdings erst in Jahren geben.

 Menschen haben am Ebertplatz Blumen abgelegt.

Menschen haben am Ebertplatz Blumen abgelegt.

Foto: Hauser

Es ist eine Woche her, dass am Eberplatz in der Kölner Innenstadt ein junger Mann bei einem Streit im Drogenmilieu ums Leben kam. Seitdem am vergangenen Wochenende zwei weitere Männer verletzt wurden, geht in Köln die Debatte darüber weiter, wie der Platz im Stadtinneren sicherer gemacht werden kann.

Am Montag haben sich Stadtdirektor Dr. Stephan Keller und Polizeipräsident Uwe Jacob auf dem Platz getroffen und anschließend darüber beraten, welche Maßnahmen helfen könnten. "Unter kriminalpräventiven Aspekten würde man einen solchen Platz heute unter gar keinen Umständen mehr so bauen", sagte Keller.

Diese Maßnahmen sollen helfen

Zunächst soll in Sachen Beleuchtung nachgebessert werden, um es für die Drogenhändler auf dem Platz ungemütlicher zu machen. Der Platz soll außerdem sauberer werden. "Das A und O ist aber die Präsenz", sagte Keller. Die soll künftig weiter steigen. Mitarbeiter des Ordnungsamts sollen die Polizei unterstützen. "Dass wir den Platz mittelfristig nicht so lassen können, liegt auf der Hand", sagte der Stadtdirektor. Geprüft werde vor allem, ob man die Unterführung am westlichen Ende des Platzes komplett schließen könne, um die schlimmsten dunklen Ecken zu beseitigen.

Die Präsenz der Polizei ist nach Angaben von Polizeipräsident Jacob schon jetzt hoch. Seine Beamten hätten in diesem Jahr bereits 4000 Stunden auf dem Ebertplatz verbracht.

Dealern sollen Verstecke genommen werden

Eine Gruppe von zehn Beamten — zusammengesetzt aus Polizisten und Stadt-Mitarbeitern — soll nun noch regelmäßiger am Ebertplatz auf Streife gehen und "bis tief in die Nacht" Kontrollen durchführen. Die als Drogenversteck missbrauchten Beton-Hochbeete auf der Nordseite des Ebertplatzes sollen entfernt werden. Der Platz soll außerdem mit Videokameras überwacht werden.

Die genannten Maßnahmen sollen so schnell wie möglich umgesetzt werden. Eine komplette Neugestaltung des Platzes wird aber frühestens im Jahr 2020 beginnen können, wie die Stadt Köln mitteilte - auch, weil der Auftrag zur Entwicklung konkreter Umbaupläne voraussichtlich europaweit ausgeschrieben werden müsste. Oberbürgermeisterin Henriette Reker teilte dazu mit: "Der Rat hat mit seinen Beschlüssen den Weg freigemacht, um die langfristige Lösung zu entwickeln." Verbesserungen brauche die Stadt aber schon jetzt.

(hsr)
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