Köln Funkelndes Feuerwerk für Museumsfreunde

Köln · In diesem Monat warten vier Häuser mit neuen Ausstellungen auf. Das Spektrum reicht vom barocken Meister über Mode bis zu Meditation.

Die Seide leuchtet so intensiv, dass man meint, sie knistern zu hören.Durch ein Fenster fällt das Licht des Mondes und überzieht das alabasterweiße Dekolltee einer jungen Frau mit schimmerndem Glanz. Derjenige, der dieses Ölgemälde schuf, hieß Godefridus Schalcken und war zu seinen Lebzeiten (1643-1706) ein Star in der europäischen Malerszene. Wie kein Zweiter inszenierte er seine Motive als "Gemalte Verführung".

Die Retrospektive, die diesen Titel trägt, ist ab Samstag, 26. September, im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, zu sehen. Sie ist Teil eines funkelnden Feuerwerks für Museumsfreunde. Denn in diesem Monat warten vier Häuser mit neuen Ausstellungen auf. Das Spektrum reicht dabei vom barocken Meister Godefridus Schalcken über den "Wirtschaftwunderjahre-Maler" Hann Trier bis hin zu Mode aus sechs Jahrzehnten und Meditation, die über fernöstliche Kunst vermittelt wird. Alle städtischen Ausstellungen laufen bis ins nächste Jahr hinein.

So ist die Modedesign-Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst Köln (MOKK) bis Sonntag, 28. Februar 2016 zu sehen. Die Gegenüberstellung von 200 herausragenden Werken der chinesischen und japanischen Kunst und 13 Arbeiten von Leiko Ikemura im Museum für Ostasiatische Kunst Köln (MAKK) kann man bis Sonntag, 31. Januar 2016 bewundern. Schalckens "Gemalte Verführung" lockt im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud bis Sonntag, 24. Januar 2016.

Lediglich die Hann Trier-Präsentation mit 70 ausgewählten Aquarellen und Zeichnungen des Künstlers im Käthe Kollwitz Museum Köln endet früher, aber auch dafür bleibt immerhin bis Sonntag, 29. November 2015 Zeit. Gezeigt wird sie aus Anlass des 100. Geburtstags des Künstlers, der 1915 geboren wurde. Ihren poetischen Titel verdankt sie einem Zitat des dynamischen Bildkompositeurs: "Beim Malen schwebe ich, ich tanze mit den Pinseln."

Während das MOKK, das MAKK und das Kollwitz-Museum zu weiten Teilen auf Exponate aus eigenen Beständen zurückgreifen, erinnert das Wallraf an Schalcken, den zu Unrecht vergessenen Meister des Goldenen Zeitalters, mit mehr als 80 Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen aus der ganzen Welt. Sie stammen aus so renommierten Häusern wie dem Amsterdamer Rijksmuseum, der National Gallery Dublin, den Uffizien in Florenz, dem Statens Museum Kopenhagen, der Münchner Pinakothek oder der Prager Nationalgalerie. Sämtlich begeistern sie durch ihre Raffinesse, ihre Sinnlichkeit und ihre Eleganz. Die magische Schau ist die erste Retrospektive zu Schalcken.

"Godefridus Schalcken: Gemalte Verführung" ab Samstag, 26. September, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Obenmarspforten (Altstadt), Tel. 0221 211 19. Weitere Infos unter: www.wallraf.museum

(RP)
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