Auftritt bei "Günther Jauch" Kölner Ehepaar überlebte Anschlag auf Konzerthalle

Köln · Julia und Thomas Schmitz aus Köln haben die Schießerei in der Pariser Konzerthalle "Bataclan" überlebt. Im ARD-Talk von Günther Jauch erzählte das Ehepaar, wie es um sein Leben fürchtete und sich vor den Terroristen verbarrikadierte. Weiter auf Konzerte gehen wollen die Überlebenden trotzdem.

Julia und Thomas Schmitz aus Köln überlebten das Attentat auf das Rock-Konzert im "Bataclan". Bei "Günther Jauch" schilderte das Paar eindrucksvoll, wie es sich vor den Terroristen versteckte.

Julia und Thomas Schmitz aus Köln überlebten das Attentat auf das Rock-Konzert im "Bataclan". Bei "Günther Jauch" schilderte das Paar eindrucksvoll, wie es sich vor den Terroristen versteckte.

Foto: Screenshot ARD Mediathek

Es sollte ein romantischer Ausflug in die Stadt der Liebe werden, die Konzertkarten waren ein Geburtstagsgeschenk. Doch es kommt alles anders. Julia und Thomas Schmitz sitzen auf den Oberrängen, als am Freitagabend drei Attentäter das Konzert der Band "Eagles of Death Metal" stürmen. Erst halten sie die Schüsse noch für einen Gag, der zum Auftritt gehört, doch dann bricht Panik aus.

Ehepaar Schmitz flüchtet in einen Backstageraum nach oben und verbarrikadiert sich dort mit etwa 30 anderen Konzertbesuchern. "Wir sind dort reingerannt, haben Sofa, Kühlschrank, alles, was schwer war, vor die Tür geschoben und uns auf den Boden geworfen", erzählt Thomas Schmitz im Talk "Günther Jauch". Drei Stunden harren sie dort aus, ein Zeitgefühl haben sie nicht mehr. Als die Polizei das "Bataclan" stürmt, versucht ein Attentäter in den Raum zu gelangen. Die Verbarrikadierten drücken gegen die Tür. Kurze Zeit später hört das Paar eine Detonation direkt vor dem Raum, die Polizei streckt einen Attentäter nieder.

Die Polizisten müssen mit den Überlebenden verhandeln, dass sie schließlich die Tür wieder öffnen. "Es gab Angst im Raum, es wurden keine genauen Angaben gemacht", sagt Thomas Schmitz. Als die Gruppe sich sicher fühlt, öffnet sie schließlich die Tür und wird von den Spezialkräften zum Ausgang geführt. "Der komplette Weg war gepflastert mit Toten", berichtet Julia Schmitz.

Chronologie des Terrors von Paris
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Foto: afp, tlr/ab

Rund 100 Menschen starben am Freitagabend im "Bataclan". Richtig fassen, was dort passiert ist und was sie für ein Glück gehabt haben, können die Kölner noch nicht. Julia Schmitz: "Es fühlt sich an wie ein Film."

Einschüchtern lassen wollen sich Julia und Thomas Schmitz von dem Anschlag nicht. "Wir werden nicht einknicken", sagt Julia Schmitz. "Das ist ja genau das, worauf abgezielt wird", erklärt sie. "Es wird sicher noch eine Zeit dauern, bis wir uns wieder auf ein Konzert wagen. Aber wir werden natürlich weiterhin unser Leben leben, Spaß haben und auf Konzerte gehen."

(met)
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