Köln Haftbefehl gegen "Pro-Köln"-Ratsmitglied

Köln · Der rechtsextreme Politiker Jörg Uckermann ist am Freitagabend in einem Kölner Krankenhaus festgenommen und nach einer Nacht im Polizeipräsidium in die JVA Ossendorf gebracht worden.

Köln: Haftbefehl gegen "Pro-Köln"-Ratsmitglied
Foto: Miserius, Uwe

Dort muss der 45-Jährige vermutlich mindestens bis zum 28. April bleiben. Das meldet der "Kölner Stadt-Anzeiger". Eine Richterin hatte den Haftbefehl erlassen, nachdem der "Pro-Köln"-Politiker am Freitag nicht zu einer Verhandlung vor dem Landgericht erschienen war. Dort muss er sich mit drei Fraktionskollegen wegen des Vorwurfs auf bandenmäßigen Betrug verantworten. Weil Uckermann unentschuldigt nicht erschienen war, ließ der Vorsitzende Richter mehr als zwei Stunden nach ihm suchen — erfolglos. Die Sitzung wurde daraufhin auf den 28. April vertagt.

Den Angeklagten wird vorgeworfen, Fraktionssitzungen nicht korrekt abgerechnet und damit die Stadtkasse belastet zu haben. Laut der Kölner Zeitung hatte Uckermanns Verteidiger in der Verhandlung erklärt, sein Mandant könne die Sitzung wegen einer Erkrankung nicht wahrnehmen. Das bezweifelte der Richter jedoch, da Uckermann vor dem Prozess in einem Brief mit der Begründung, an diesem Tag dürfe mit der Plakatierung im Kommunalwahlkampf begonnen werden, um eine Verlegung des Termins gebeten hatte.

Uckermann soll bei seiner Festnahme kein ärztliches Attest vorgelegt haben. Jedoch teilte Markus Beisicht, der Vorsitzende von Pro Köln, dem "Stadt-Anzeiger" mit, Uckermann habe schon länger psychische Probleme. Ihn aus der Klinik heraus zu verhaften, habe "sicherlich ein Geschmäckle".

(RP)
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