Attentat im Kölner Wahlkampf Ministerpräsidentin Kraft schockiert über Angriff auf Reker

Köln · Die Politik in NRW ist nach dem Attentat auf die Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker geschockt: NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) schrieb auf Twitter. "Das ist ein Angriff auf uns alle. Hoffe und bange mit den Verletzten."

Henriette Reker: Reaktionen auf die Messer-Attacke
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Reaktionen auf die Messer-Attacke auf Henriette Reker

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Foto: dpa, mg pzi

Einen Tag vor der Kölner Oberbürgermeisterwahl am Sonntag hatte ein Mann an einem Wahlkampfstand der CDU auf einem Wochenmarkt auf die parteilose Reker eingestochen. Reker wurde schwer verletzt in die Kölner Uni-Klinik gebracht. Sie sei außer Lebensgefahr, teilte die Stadt mit. Außerdem wurden vier weitere Personen verletzt.

Der Kölner CDU-Chef Bernd Petelkau zeigte sich tief bestürzt. Um 14 Uhr soll es in der Schildergasse eine Solidaritätsveranstaltung von CDU, FDP und Grünen geben. "Wir wollen gemeinsam Solidarität zeigen und deutlich machen, dass solche Psychopathen bei uns keine Chance haben", sagte er unserer Redaktion. Sämtlicher Wahlkampf sei erstmal eingestellt.

Henriette Reker: Entsetzen in Köln nach Attentat
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Entsetzen in Köln nach Attentat auf Reker

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Foto: dpa, fg htf

Mit Entsetzen hat Innenminister Ralf Jäger (SPD) auf das "verabscheuungswürdige Attentat" auf die Kandidatin für das Kölner Oberbürgermeisteramt Henriette Reker reagiert. "Die Polizei setzt alles daran, die Hintergründe dieser Tat so schnell wie möglich aufzuklären", sagte er. "Die Ermittlungen der Kölner Polizei und des Landeskriminalamtes laufen mit Hochdruck. Auch der NRW-Verfassungsschutz ist mit eingebunden. Die ersten Anzeichen sprechen für eine politisch motivierte Tat. Ich wünsche Frau Reker und den anderen bei dem Angriff verletzten, dass sie bald wieder gesund werden."

NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) reagierte entsetzt. "Ich bin bestürzt", sagte er unserer Redaktion. "Es gibt Menschen, die sich des Wertes friedlichen Wettbewerbs in einer Demokratie nicht bewusst sind. Denen dürfen wir das Feld nicht überlassen. Auch einem verwirrten Kopf muss klar sein, dass Demokraten beim Schutz der Demokratie und beim Schutz von Leib und Leben zusammenstehen. Henriette Reker und den verletzten Begleiterinnen und Begleitern wünsche ich alles Gute."

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat das Attentat als "sinnlose Gewalttat" verurteilt. Der "unfassbare Angriff" bestürze ihn zutiefst, erklärte Woelki am Samstag. Er wünschte Reker eine rasche Genesung. "Es ist erschütternd, dass eine solch sinnlose Gewalttat den Wahlkampf überschattet."

Henriette Reker bei Angriff in Köln schwer verletzt
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OB-Kandidatin Reker in Köln bei Messerangriff verletzt

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Foto: ANC-NEWS

Rekers SPD-Gegenkandidat Jochen Ott, teilte am Samstagvormittag mit, er werde "ab sofort" seinen Wahlkampf unterbrechen, bis er weitere Informationen über Rekers Gesundheitszustand habe. "Gerade erfahre ich vom Attentat auf meine Mitbewerberin Henriette Reker", schrieb Ott im sozialen Netzwerk Facebook . "Ich bin zutiefst bestürzt und drücke ihr von Herzen die Daumen."

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) verurteilte die Messerattacke als "unfassbare, abscheuliche Tat". "Gedanken sind bei den Verletzten", schrieb der Minister im Kurznachrichtendienst Twitter.

Kölns scheidender Oberbürgermeister Jürgen Roters machte sich am Samstag am Tatort selbst ein Bild. Er zeigte sich erschüttert über den Angriff. "Ich bin tief erschüttert über das, was hier in Braunsfeld geschehen ist. Ich habe es nicht für vorstellbar gehalten, dass eine Politikerin, die im Wahlkampf auf die Menschen zugeht, Opfer eines solchen Anschlages wird", sagte Roters. "Meine Gedanken sind bei Frau Reker und den anderen Verletzten. Ich bete, dass Frau Reker schnell gesund wird und die anstehende Operation gut übersteht."

Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner hat die Messerattacke verurteilt. "Der Angriff auf Henriette Reker und ihr Wahlkampfteam hat uns schockiert", erklärte Lindner. Es handele sich um "eine feige und irrsinnige Tat, die letztlich allen gilt, die sich für die Demokratie engagieren".

(csh/top/lnw/afp)
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