Hintergrund Reaktionen auf die Messer-Attacke auf Henriette Reker
Nach der Messer-Attacke auf die Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker gibt es Reaktionen aus Politik und Gesellschaft:
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD): "Diese feige und verabscheuungswürdige Tat ist auch ein Anschlag auf die Demokratie in unserem Land und damit auf uns alle."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich bestürzt über den Messerangriff auf Reker gezeigt. In einem Telefonat mit dem nordrhein-westfälischen CDU-Chef Armin Laschet erkundigte sich Merkel nach dem Gesundheitszustand Rekers und übermittelte ihre Genesungswünsche, wie eine Regierungssprecherin am Samstag in Berlin mitteilte.
SPD-Chef Sigmar Gabriel teilte am Samstag auf seiner Facebook-Seite mit, er sei "schockiert über die hinterhältige Gewalttat". Gabriel betonte: "Gewalt hat in der politischen Auseinandersetzung in Deutschland keinen Platz."
Der amtierende Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters: "Ich bin tief erschüttert und kann es nicht fassen. Die Stadt hält den Atem an. Diese Tat ist nicht nachzuvollziehen. Das war nicht nur ein Anschlag auf das Leben von Reker, sondern auch ein Anschlag auf die Demokratie."
NRW-Innenminister Ralf Jäger: "Die Ermittlungen der Kölner Polizei und des LKA lauf auf Hochdruck. Die ersten Anzeichen sprechen für eine politisch motivierte Tat."
NRW-Justizminister Thomas Kutschaty: "Der Angriff auf Frau Reker ist ein abscheuliches Verbrechen. Hier muss der Staat mit aller Härte durchgreifen."
Nach dem Attentat auf Reker hat sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) besorgt über zunehmende Gewalt in der Flüchtlingsdebatte gezeigt. "Dieser feige Anschlag in Köln ist ein weiterer Beleg für die zunehmende Radikalisierung der Flüchtlingsdebatte", teilte de Maizière am Samstag mit. Er sei schon "seit langem besorgt über die hasserfüllte Sprache und gewalttätigen Aktionen". Flüchtlinge, Helfer, Ehrenamtliche und Politiker würden angegriffen.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) verurteilte die Tat auf Twitter als unfassbar und abscheulich.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft warnt vor einer Radikalisierung der fremdenfeindlichen Szene. "Der Anschlag auf die OB-Kandidatin in Köln zeigt, dass sich die Anti-Asyl-Szene zunehmend radikalisiert", sagte der Vorsitzende Rainer Wendt dem Kölner "Express". "Es gab bereits Morddrohungen gegen einen Staatsanwalt, der wegen der Pegida-Galgen in Dresden ermittelt", fügte Wendt hinzu.
Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, teilte im Kurznachrichtendienst Twitter mit: "Die Gedanken sind bei Henriette Reker und den anderen Verletzten des Messeranschlags."
Stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender Armin Laschet: "Dieser Angriff auf eine so engagierte Kommunalpolitikerin schlägt in der Mitte unserer Gesellschaft ein. Heute Nachmittag hätte ich mit Frau Reker in der Kölner Schildergasse Wahlkampf gemacht."
Der Politikwissenschaftler Ulrich von Alemann glaubt, dass der Angriff auf Reker Einfluss auf das Wahlergebnis am Sonntag haben kann. "Sie wird wohl einen tragischen Bonus bekommen", sagte der Professor der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität am Samstag im Westdeutschen Rundfunk. Allerdings sei Reker ohnehin die Favoritin gewesen, sodass die Wahl in ihrem Ausgang wohl nicht entscheidend verfälscht werde.Dass die Stadt trotz des Angriffs an dem Wahltermin an diesem Sonntag festhält, wertete er als richtig. "Wir dürfen uns in unserer Demokratie nicht den Wahltermin vorgeben lassen von politischen oder psychisch gestörten Attentätern oder wem auch immer", betonte er. "Die Wahl ist angesetzt, die Bürger warten darauf."
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki: "Es ist erschütternd, dass eine solch sinnlose Gewalttat den Wahlkampf überschattet."
Simone Peter und Cem Özdemir, Bundesvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen: "Wir verabscheuen jede Form von Bedrohung und Angriffen auf Menschen. Hier müssen wir über alle Parteigrenzen hinweg zusammenstehen."
FDP-Bundesvorsitzender Christian Lindner: "Eine feige und irrsinnige Tat, die letztlich allen gilt, die sich für die Demokratie engagieren."