Karneval Imagekampagne für friedlicheres Feiern

Köln · Überarbeitetes Sicherheitskonzept für den Sessionsstart am Elften im Elften sieht für den Alter und den Heumarkt mehr Einsatzkräfte und neue Webcams vor.

 Ordnungsamt-Chef Engelbert Rummel, Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und der Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft Ralf Schlegelmilch, (v.l.) mit den neuen Plakatmotiven am Heumarkt.

Ordnungsamt-Chef Engelbert Rummel, Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und der Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft Ralf Schlegelmilch, (v.l.) mit den neuen Plakatmotiven am Heumarkt.

Foto: Stephan Eppinger

Am Samstag starten die kölschen Jecken am Heumarkt wieder in die neue Session. Von 9 bis 20 Uhr werden auf der Bühne am Reiterdenkmal 35 Bands und Einzelsänger auf. Bekannte Karnevalsgrößen wie die Höhner, Kasalla oder Brings treten zwischen 10.30 und 16 Uhr auf, wenn der WDR die Freiluftparty live überträgt. Um 11.11 Uhr gibt es den Countdown mit Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn und OB Henriette Reker.

Neu ist in diesem Jahr eine Imagekampagne für rücksichtsvolles Feiern beim jecken Treiben in Köln. Das "B" steht in Karneval für "Besoffen", das "P" für "Pinkeln" und das "M" für Müll - "Merkste selber, ne" - so steht es auf den bunten Plakaten, die ab sofort auf 130 Flächen der sogenannten City-Light-Poster vor allem in der Innenstadt ihren Platz finden. Ziel ist es, negative Begleiterscheinungen der XXL-Party wie übermäßigen Alkoholkonsum, rücksichtslos entsorgten Müll und Wildpinkeln - die immer mehr zugenommen haben - wieder einzudämmen.

Dafür appellieren das Festkomitee, der Veranstalter, die Willi-Ostermann-Gesellschaft und die Stadt an die Jecken, beim Feiern selbst Verantwortung zu übernehmen. "Der Kölner Karneval zeigt sich dabei wie so oft als Spiegel der gesamten Stadtgesellschaft und hat mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie andere Großveranstaltungen", sagt Kuckelkorn mit Blick auf Fußball, Kirmes und Schützenfeste. Die große Mehrheit der Jecken nehme beim Feiern Rücksicht auf ihre Mitbürger. Für alle anderen gebe es ab sofort eine humorvolle Erinnerung.

"Verantwortung für den Straßenkarneval tragen alle feiernden Kölner Bürger, nicht nur der jeweilige Veranstalter", sagt der Narrenchef. Es gehe bei der Kampagne aber nicht darum, mahnend den Zeigefinger zu heben. "Wir möchten lediglich daran erinnern, dass wir alle gemeinsam etwas für ein rücksichtsvolles Miteinander sowie für das Image unserer Stadt und unseres schönes Festes tun können."

Unterstützung gibt es von Partner wie der DB S-Bahn, den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB), vom Taxi Ruf Köln, der Kreissparkasse und der PSD Bank. Auch das Ordnungsamt steht voll hinter Kampagne und ermöglicht die Sichtbarkeit der drei Plakatmotive. "Alleine mit ordnungsrechtlichen Mitteln sind die Probleme dauerhaft kaum zu lösen", sagt der Amtsleiter Engelbert Rummel. Unterstützung gibt es auch von den Kölner Bands - darunter auch die Bläck Fööss, die der Freiluftparty auf dem Heumarkt wegen der zunehmenden Auswüchse am Elften im Elften den Rücken gekehrt hatten.

Modifiziert wurde zudem das Sicherheitskonzept des Veranstalters. So wurde die Zahl der eingesetzten Sicherheitskräfte am 11. November von 100 auf 140 erhöht. Webcams werden eingesetzt, um frühzeitig zu erkennen, wenn auf dem Alter und dem Heumarkt eine Überfüllung droht. In diesem Jahr gibt es insgesamt fünf Zugänge zum Feierzentrum auf dem Heumarkt. Drei befinden sich an der Nordseite und zwei an der Südseite des Platzes. Der Zugang über die Salzgasse ist in diesem Jahr nicht mehr möglich.

Weiter gilt das Glasverbot. Sperrige Gegenstände wie Tische, Stühle und Bollerwagen sind genauso wenig zugelassen wie täuschend echte Spielzeugwaffen und Pyrotechnik.

Stephan Eppinger

(RP)
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