Übergriffe von Köln Justizminister Maas: "Scheint abgesprochen gewesen zu sein"

Mainz · Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) dringt darauf, Hinweisen nachzugehen, dass die Übergriffe der Silvesternacht in Köln vorab verabredet gewesen sein könnten. "Das Ganze scheint abgesprochen gewesen zu sein," sagte Maas am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".

 Justizminister Heiko Maas hat den Verdacht, die Übergriffe von Köln seien vorab organisiert worden.

Justizminister Heiko Maas hat den Verdacht, die Übergriffe von Köln seien vorab organisiert worden.

Foto: ap

"Es wäre schön, wenn das keine Organisierte Kriminalität wäre, aber ich würde das gerne mal überprüfen, ob es im Hintergrund Leute gibt, die so etwas organisieren." So etwas passiere nicht aus dem Nichts, es müsse jemand dahinterstecken.

 Jagdszenen am Silvesterabend vor dem Kölner Hauptbahnhof. Mehrere hundert Männer haben sich zusammengerottet und offensichtlich Frauen in übler Form sexuell belästigt. Ein Amateur-Filmer stellte diese Aufnahme ins Internet.

Jagdszenen am Silvesterabend vor dem Kölner Hauptbahnhof. Mehrere hundert Männer haben sich zusammengerottet und offensichtlich Frauen in übler Form sexuell belästigt. Ein Amateur-Filmer stellte diese Aufnahme ins Internet.

Foto: Screenshot:Youtube

Vor dem Kölner Hauptbahnhof hatten in der Silvesternacht nach Angaben der Polizei kleinere Gruppen von Männern aus einer Menschenmenge heraus Frauen sexuell bedrängt und ausgeraubt. Dem Aussehen nach sollen sie aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum stammen.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Foto: dpa, obe tmk

Maas kritisierte Verhaltenstipps für Frauen. "Davon halte ich gar nichts. Sowas darf nicht dazu führen, dass Frauen sich anders verhalten müssen." Auf Twitter nutzte Maas das Schlagwort #einearmlaenge und schrieb: "Nicht Frauen tragen Verantwortung, sondern Täter."

Damit bezog er sich auf die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), die mit einer Antwort zu Verhaltensempfehlungen für Frauen Kritik ausgelöst hatte. "Es ist immer eine Möglichkeit, eine gewisse Distanz zu halten, die weiter als eine Armlänge betrifft", sagte Reker bei einer Pressekonferenz.

(lnw)
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