Wirt wehrt sich gegen Abschiebung Kölsch-Rocker von Kasalla wollen Chefkoch Habib helfen

Köln · Der Inhaber des Restaurants "Bagatelle" in Köln erhält nach seinem Facebook-Aufruf viel Unterstützung im Kampf gegen die Abschiebung seines Mitarbeiters. Auch Kultband Kasalla will helfen.

 Habib darf nur bis Weiberfastnacht in Köln bleiben.

Habib darf nur bis Weiberfastnacht in Köln bleiben.

Foto: Daniel Rabe

Daniel Rabe ist überwältigt von den vielen Nachrichten und Unterstützungsangeboten, die ihn seit Sonntag erreichen. Der Mitinhaber des Restaurants "Bagatelle" in Köln-Lindenthal hatte via Facebook Unterstützung im Kampf gegen die Abschiebung seines Kochs gesucht. In dem Post war auch von einem Song der Kölner Kultband Kasalla die Rede. Nun hat sich Sänger Bastian Campmann bei Rabe gemeldet.

Campmann habe angeboten: "Wenn wir was machen können, dann tun wir das gerne", berichtet Rabe. Doch viele Wege seien inzwischen auch schon versperrt, sagt der Mit-Inhaber von vier Restaurants. So habe das Oberverwaltungsgericht den Einspruch Habibs schon abgelehnt. Sein Heimatland gelte inzwischen als sicheres Herkunftsland. Über den Rechtsweg sieht Rabe also kaum noch Chancen. Der Weg über die Öffentlichkeit ist die einzige Chance, die der Chef und sein Angestellter noch sehen, um die Abschiebung hinauszuzögern.

Weiberfastnacht, so Rabe, ist der letzte Tag, an dem sich Habib legal in Deutschland aufhalten darf, sagt Rabe. Nach dem Hilferuf in dem sozialen Netzwerk gibt es aber vielleicht neue Hoffnung. Möglicherweise kann das Abschiebeverfahren durch einen Ausbildungsvertrag aufgehalten werden.

Habib selbst sei emotional sehr berührt von dem Interesse auf Facebook, berichtet Rabe und sagt weiter: "Ich denke, dass er alle Kommentare liest." Im Betrieb, den Daniel Rabe zusammen mit seiner Ehefrau Reja-Lisa Rabe führt, wäre Habib nicht der erste Mitarbeiter, der abgeschoben wird. Seinen Chef ärgert das: "Solch motivierte, unfassbar treue und engagierte Arbeitskräfte finden wir selten auf dem Arbeitsmarkt." Für ihn wäre ein Einwanderungsgesetz, das auch die Integration in den Arbeitsmarkt berücksichtigt, die Lösung.

Habib kommt aus Bangladesh und ist Chefkoch in der "Bagatelle". Über die Facebookseite des Restaurants wurde der Fall am Sonntagabend bei Facebook öffentlich. Der Post endet mit dem Appell: "Seine Abschiebung wäre für ein deutsches Unternehmen geschäftsschädigend und menschlich eine wirkliche Katastrophe. Wenn das hier irgendjemand liest, der etwas zu entscheiden hat, bitte helft Habib!"

(woa)
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