Protestaktion "Kein Kölsch für Nazis" Mit Bierdeckeln gegen die AfD

Köln · In 150 Kölner Kneipen liegen in den nächsten Wochen Bierdeckel der etwas anderen Art aus: "Kein Kölsch für Nazis" steht darauf. So wollen Gastronomen ein Zeichen gegen Rassismus und die AfD setzen.

 Kölner Wirte stellen sich quer.

Kölner Wirte stellen sich quer.

Foto: dpa, obe fpt

Mehr als 150 Gastronomen in Köln legen in den nächsten Wochen Bierdeckel mit der Aufschrift "Kein Kölsch für Nazis" aus. Sie wollen damit ein Zeichen gegen Rassismus und gegen den AfD-Parteitag Ende April im Kölner Maritim-Hotel setzen. "Das hat uns Gastronomen dazu gebracht, diese Aktion zu starten", erläuterte Mankel Brinkmann, einer der Unterstützer der Initiative.

200.000 Bierdeckel mit dem Slogan "Kein Kölsch für Nazis" haben die Organisatoren produzieren lassen. Die Bierdeckel liegen in den teilnehmenden Kneipen aus. Täglich würden sich weitere Wirte bei der Initiative melden und wollten dabei sein, sagte Brinkmann. "Bis zum Parteitag wollen wir 400 Gastronomen haben, die mitmachen." Brinkmann ist einer der Betreiber des Kulturzentrums Club Bahnhof Ehrenfeld.

"In unserer Hausordnung ist klar geregelt, dass wir Rassismus und Homophobie nicht tolerieren", sagte er. "Bei uns in den Kneipen und Gaststätten spiegelt sich die gesamte Gesellschaft wider, hier wird niemand ausgegrenzt." 2008 gab es bereits eine ähnliche Aktion: Damals richteten sich die Proteste vor allem gegen die rechtsextreme Bürgerbewegung "Pro Köln".

Weil die AfD jetzt seit zwei Jahren eine immer größere Popularität genieße und auch der Parteitag in Köln stattfinde, "haben wir Kölner Gastronomen gemerkt, dass wir uns erneut positionieren müssen", sagte Brinkmann.

Anhänger der AfD bezeichnen die Aktion in den sozialen Netzwerken als "Hetzkampagne".

(dpa/lnw/hsr)
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