Kommentar Kirche im Umbruch

Wie schon vor 25 Jahren bei der Wahl von Kardinal Meisner hat auch diesmal der Vatikan entschieden: Der neue Erzbischof zu Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki, ist ein Wunschkandidat Roms, nicht des Domkapitels. Und dennoch wird er kein ungeliebter, bestenfalls tolerierter Pflichthirte sein. Woelki ist in Berlin gereift, und es spricht manches dafür, dass er Köln guttun kann.

Kardinal Woelki neuer Erzbischof von Köln
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Ein katholisches Führungsproblem in Deutschland weniger also - und zugleich ein neues geschaffen. Denn neben Erfurt, Hamburg und Limburg ist jetzt auch wieder Berlin zu besetzen, ein Erzbistum mit politischer Bedeutung und mit einem Bischofsstuhl, auf dem kein Namenloser Platz nehmen darf. Kommt der fast zu oft genannte Overbeck aus Essen zum Zug, der als Militärbischof bereits in Berlin arbeitet? Oder der ehemalige Kölner Heiner Koch, der in der Diaspora Dresdens das katholische Fähnlein achtbar hochhält?

Eine Kirche im vitalen Umbruch kann daraus Kraft schöpfen - aber auch ihre Balance verlieren. Schon deshalb wird sich Rom trotz neuer Toleranz des Papstes hierzulande weiter einmischen.

(RP)
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