"Arsch huh" 15.000 demonstrieren in Köln gegen rechte Gewalt

Köln · Sieben Wochen nach den Krawallen von Hooligans und Rechtsextremisten haben in Köln 15.000 Menschen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Die Kundgebung trug das Motto "Do bes Kölle - Kein Nazis he op unser Plätz!

"Do bes Kölle - Kein Nazis he op unser Plätz!" Unter diesem Motto haben am Sonntag 15.000 Menschen in Köln gegen Rechts demonstriert.

"Do bes Kölle - Kein Nazis he op unser Plätz!" Unter diesem Motto haben am Sonntag 15.000 Menschen in Köln gegen Rechts demonstriert.

Foto: dpa, sim sab

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Aufgerufen zu dem Demonstrationszug und der Kundgebung in der Kölner Innenstadt hatte eine Initiative, zu der viele Kölner Künstler wie der Musiker Wolfgang Niedecken, der Kabarettist Jürgen Becker, die Band Black Fööss und die Komikerin Carolin Kebekus gehören. Die Aktion trug den Namen "Arsch huh".

Friedliche Stimmung

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Der Protestzug war gegen 13.45 Uhr auf dem Breslauer Platz am Hauptbahnhof gestartet. Auf diesem Platz hatten Ende Oktober Hooligans und Neonazis für massive Ausschreitungen gesorgt. Zum Auftakt der Demonstration gegen Rechts beteiligten sich zunächst nur wenige Tausend Teilnehmer. Während des Zuges durch die Innenstadt schlossen sich aber immer mehr Menschen den Demonstranten an. Die Stimmung friedlich, so die Polizei. Es habe keine Zwischenfälle gegeben.

"Wir alle stehen hier, um zu zeigen, dass diese Stadt ein friedliches Bild abgeben kann. Der 26. Oktober war ein schwarzer Tag für uns (...). Das darf sich auf unseren Straßen nie wiederholen," sagte Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD). Köln zeige mit der Aktion, dass es bunt sei und nicht braun. Bei einer Kundgebung der Gruppe "Hooligans gegen Salafisten" hatte es schwere Ausschreitungen gegeben. Mehrere Polizeibeamte waren verletzt worden.

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Die Bläck Fööss traten gemeinsam mit ihrem ehemaligen Frontmann Tommy Engel auf. Die Kölsche Band Brings erinnerte zusammen mit dem deutschen Rapper Eko Fresh in einem Lied an den Nagelbombenanschlag in der Keupstraße im Jahr 2004, der dem "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) zugeschrieben wird.

Kabarettist Becker betonte bei der Schlusskundgebung, Köln sei kein Einzelfall: "Hier gibt's genauso viel rechte Säcke, Neonazis und Ausländerfeinde wie in jeder anderen Großstadt Deutschlands."

Verkehrsmaßnahmen: Polizei sperrt Teile der Innenstadt

Für die Veranstaltung hatte die Kölner Polizei weite Teile der Innenstadt abgesperrt. Nach Ende der Kundgebung werden die Sperrmaßnahmen abgebaut, dies kann allerdings bin in den frühen Abend dauern. Es muss mit deutlichen Behinderungen des Fahrzeugverkehrs bis in den Abend hinein gerechnet werden. Der Hauptbahnhof bleibt für Busse und Taxen über den Breslauer Platz erreichbar. Mit dem Pkw sollte der Hauptbahnhof über den Bahnhofsvorplatz angefahren werden.

Erste Sperrmaßnahmen begannen bereits gegen 9 Uhr mit dem Aufbau der Bühne für die Abschlusskundgebung. Hierzu wurde die Nord-Süd-Verbindung zwischen der Ursulastraße und dem Ebertplatz in beide Richtungen gesperrt. Ebenfalls war in diesem Bereich keine Zufahrt zur Turiner Straße aus den angrenzenden Nebenstraßen möglich.

(dpa)
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