Kampagne gegen Verkehrsunfälle Kölner Verkehrs-Betriebe schockieren mit drastischen Videos

Köln · Tote oder verletzte Radfahrer und Fußgänger: Immer wieder kommt es in Köln zu schweren Unfällen mit Linienbussen und Bahnen. Die Kölner Verkehrs-Betriebe wollen mit schockierenden Videos aufrütteln. Die Szenen, die sie zeigen, sind drastisch.

Eine junge Mutter schreitet schnellen Schrittes über den Bürgersteig. In der einen Hand hält sie ein Handy, mit der anderen schiebt sie einen Kinderwagen. Die junge Frau telefoniert, ist abgelenkt, läuft über eine rote Ampel. Und bemerkt nicht die heranfahrende Straßenbahn. Jetzt läuft alles in Zeitlupe ab: Der Kinderwagen wird erfasst und unter der tonnenschweren Bahn zerquetscht. Die Fahrgäste im Innenraum schleudern durch die starke Bremsung von ihren Sitzen. Draußen beugt sich die junge Mutter verzweifelt über ihren Kinderwagen, sie schreit. Dann wird ausgeblendet, man hört nur noch ein Martinshorn.

Szenenwechsel. Ein junger Radfahrer mit Kopfhörern im Ohr schlängelt sich zwischen parkenden Autos und einem Linienbus hindurch. Er fährt schnell, hat es eilig. Dann passiert es: Der Teenager wird beim Abbiegen des Busses im toten Winkel übersehen und überfahren. Er prallt auf den Asphalt, sein Gesicht ist blutüberströmt.

Die beiden Videos sind Teil der Kampagne "Mit Sicherheit mobil" der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Die Kölner wollen damit Fahrgäste und andere Verkehrsteilnehmer auf leichtsinniges Verhalten im Straßenverkehr aufmerksam machen. Hintergrund sei die nach wie vor hohe Zahl von Unfällen mit Bussen und Bahnen in Köln, die oft durch Unaufmerksamkeit oder Leichtsinn verursacht würden, heißt es in einer Mitteilung der KVB. Allein im Jahr 2016 gab es den Angaben nach 167 Verunglückte bei Unfällen mit Stadtbahnen; sechs Menschen starben dabei.

Die Videos, die auf dem YouTube-Kanal der KVB veröffentlicht wurden, aber auch Flyer, Plakate und Durchsagen in den Bahnen sollen bei den Verkehrsteilnehmern das Bewusstsein für solche gefährlichen Situationen schärfen. In den Videos werden die schlimmen Szenen übrigens zurückgespult - und dann wird den Zuschauern gezeigt, wie man sich richtig verhalten sollte.

(oko)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort