Prozess in Köln Mit diesem Trick verkauften junge Kölner Drogen

Köln · Sechs Männer sollen in Köln ein ausgeklügeltes System zum Handel mit Drogen aufgebaut haben. Die Drogen bunkerten die Angeklagten in mehreren Wohnungen, für die Ware nutzen sie Synonyme.

Seit Dienstag müssen sich die Männer als Angeklagte vor dem Landgericht Köln verantworten. Die Männer im Alter zwischen 21 und 39 Jahren sollen von September 2016 bis Juni 2017 Dutzende Kilogramm Kokain sowie Hunderte Kilogramm Marihuana aus Cafés im Kölner Stadtteil Nippes heraus verkauft haben. Der Chef der Bande soll zur Tatzeit 21 Jahre alt gewesen sein.

Laut Anklage bedienten sich die Männer dabei einer wohldurchdachten Logistik. In mehreren sogenannten Bunkerwohnungen wurde das aus den Niederlanden eingeführte Kokain sowie das aus Albanien stammende Marihuana in verkaufsfertige Portionen verpackt. Zum Verkauf sei das Rauschgift in Autos deponiert worden, die von den Cafés zu Fuß erreichbar waren. Die Gruppe soll ein Code-System genutzt haben, um am Telefon nicht direkt über Drogen reden zu müssen. Die Drogen bekamen demnach Modemarken als Synonyme.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ging die Gruppe der Polizei bei einem fingierten Drogengeschäft in die Falle. Verdeckte Ermittler äußerten Interesse an rund 15 Kilogramm Kokain. Bei der Abwicklung auf einer Autobahnraststätte im Kölner Umland schlugen die Polizisten zu. Bei der Durchsuchung von Wohnungen und Fahrzeugen wurden weitere Drogen sowie Schusswaffen und Munition sichergestellt.

(sef/lnw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort