Fotos Köln 2015 - Nagelbombenanschlag lässt Keupstraße nicht los
Im Sommer 2004 erlangte die Kölner Keupstraße traurige Bekanntheit durch den Nagelbombenanschlag. 22 Menschen wurden verletzt. Für viele Bewohner und Händler der Straße ist das Kapitel längst nicht abgeschlossen.
"Eigentlich hat der Anschlag sieben Jahre lang gedauert", sagt Meral Sahin. Die heute 43-Jährige stürzte damals in Panik aus ihrem Deko-Laden für Hochzeitsartikel. Sie wollte sehen, was passiert war.
Mit ihrer Aussage spielt sie auf die folgenschwere Zeit nach dem Attentat an: Sieben Jahre lang glaubte die Kölner Polizei nicht an einen terroristischen Hintergrund, tippte stattdessen auf Schutzgelderpressung oder eine Familienfehde. Seit einem Jahr ist Sahin Vorsitzende der Interessengemeinschaft Keupstraße.
"Geschäftsleute wurden in dem Glauben gelassen, es war der eigene Nachbar", sagt Sahin. "Die Straße lag wirtschaftlich am Boden". Erst Ende 2011 stellte sich heraus, dass die NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt wohl auch für diesen Anschlag verantwortlich waren. Seitdem erholt sich die Einkaufsmeile wieder langsam.
Der Bezirksbürgermeister in Köln-Mülheim, Norbert Fuchs (SPD), erhofft sich von dem NSU-Prozess in München Aufklärung. "Die Keupstraße wird immer gleich mit dem Anschlag in Verbindung gebracht. Diese traurige Bekanntheit tut ihr nicht gut."
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