Sicherheit Kölner Polizeichef bezeichnet Lage am Dom als unerträglich

Köln · Die Umgebung des Doms und des Hauptbahnhofs sei "in einer Weise verkommen", dass sich zahlreiche Bürger und Besucher dort nicht mehr sicher fühlten, sagt der neue Kölner Polizeichef Jürgen Mathies.

 Viele Kölner fühlen sich in der Umgebung des Doms und des Hauptbahnhofs unsicher.

Viele Kölner fühlen sich in der Umgebung des Doms und des Hauptbahnhofs unsicher.

Foto: dpa, mjh fpt

"Wir müssen dringend dafür sorgen, dass sich dieser Zustand am Eingangstor der Stadt schon bald ändert", sagte Mathies dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Für die Karnevalstage riet Mathies "dringend davon ab", sich "etwa als Dschihadist zu verkleiden oder Waffen zu tragen, bei denen man nicht erkennen kann, ob sie echt sind oder nicht". Derartige Kostümierungen könnten die anderen Jecken unnötigerweise verunsichern, mahnte der Nachfolger von Wolfgang Albers. Dieser war im Zuge der Gewaltexzesse an Silvester am 8. Januar in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden.

Auch Dom- und Stadtdechant Robert Kleine hatte kürzlich Kritik an der Situation um das Weltkulturerbe geübt. Ihn ärgere "der gesamte Umgang mit unserem Kölner Dom", sagte er beim Neujahrsempfang des Kölner Katholikenausschusses vor zwei Wochen. Unter anderem kritisierte er den uneinheitlichen Bodenbelag vor dem Dom, Betonpoller, wahllos aufgestellte Schilder, die enge Verkehrsführung sowie das Betteln und Dealen auf der Domplatte. Die Verunreinigung der Fläche könne man "nicht nur sehen, sondern allzu oft auch riechen", bemängelte der Vize-Hausherr von Deutschlands größter Sehenswürdigkeit.

 Jürgen Mathies ist der Nachfolger von Wolfgang Albers als Kölner Polizeichef.

Jürgen Mathies ist der Nachfolger von Wolfgang Albers als Kölner Polizeichef.

Foto: dpa

In Köln gebe es derzeit drängendere Themen wie etwa der Einsatz für Flüchtlinge oder der Soziale Wohnungsbau, sagte der Domdechant.
"Deshalb ist die Domumgebung nicht das Wichtigste, aber es ist für eine Stadt, die auch vom Tourismus lebt, wichtig, dass die Hauptsehenswürdigkeit auch ein würdiges Umfeld hat", erklärte Kleine.

So werde zum Schutz vor sogenannten "Wildpinklern" an Karneval erstmals zeitweilig das Hauptportal der Kathedrale abgesperrt.

(jco/KNA)
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