"Sauerkrautdecken" Köln lässt 72 Sporthallen überprüfen - zwei gesperrt

Köln · Die Stadt Köln lässt derzeit in 72 städtischen Sporthallen die Deckenkonstruktionen von externen Sachverständigen auf mögliche Mängel überprüfen. Zwei Hallen von Schulen in Nippes wurden vorsorglich gesperrt.

Dies ist das Ergebnis einer ersten Sichtung der überwiegend in den 70er und 80er Jahren erbauten Hallen, die über Leichtbaudecken aus langfaseriger Holzwolle verfügen. In diesen Hallen können Sicherheitsprobleme auftreten, wenn das Material im Laufe der Jahre austrocknet, marode wird und die seinerzeit übliche Befestigung mit Nägeln nicht mehr genügend Stabilität ver-leiht. Die Decken werden wegen ihres Aussehens auch als Sauerkrautdecken bezeichnet.

Bereits kurz nachdem aus Bochum der Fall bekannt geworden war, dass in einer Halle Deckenplatten zu Boden gestürzt sind, ist die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln aktiv geworden. In einem ersten Schritt wurden in den vergangenen Wochen für eine Be-standsanalyse sämtliche 300 Kölner Sporthallen in Augenschein genommen. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die möglicherweise problematischen Decken in 72 auf das ganze Stadtgebiet verteilte Hallen eingebaut sind.

Die Hallendecken werden nun durch Bausachverständige untersucht. In zehn Hallen sind die Sachverständigenbüros schon tätig geworden.

In zwei Hallen gab es Anhaltspunkte dafür, dass die Konstruktion wegen unsachgemäßer Befestigung der Deckenplatten nicht mehr ausreichend Sicherheit bietet. Die Einfachturnhallen der Edith-Stein-Realschule am Niehler Kirchweg und der Gemeinschaftsgrundschule in der Steinbergerstraße, beide in Köln-Nippes, wurden darum am Donnerstag vorsorglich gesperrt. In beiden Schulen müssen die Deckenkonstruktionen teilweise abgenommen und insgesamt neu befestigt werden.

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