Köln Köln von unten: ganz schön alt

Köln · Samstag geht's in der Domstadt unter Tage bei einer Tour zu 2000 Jahren Stadtgeschichte.

 Nur ein paar Steinmauern? Von wegen. Das Praetorium ist ein alter Statthalterpalast aus der Römerzeit. Hier residierte unter anderem auch mal der spätere Kaiser Trajan.

Nur ein paar Steinmauern? Von wegen. Das Praetorium ist ein alter Statthalterpalast aus der Römerzeit. Hier residierte unter anderem auch mal der spätere Kaiser Trajan.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Die Domstadt von oben - kann man gut angucken, wenn man erstmal die ganzen Stufen in einem der beiden Türme hinter sich gebracht hat. Köln auf Augenhöhe klappt bei jedem Besuch. Aber Köln von unten? Bah, wat fies. Oder doch nicht? Letzteres trifft zu. Denn unter der heutigen Millionenstadt mit ein bisschen Altstadt am Rhein und vielen modernen Gebäuden liegt die antike Welt von Köln. Satte 2000 Jahre Geschichte.

Dicke Mauern und das Annoloch Damals bei den Römern hatte Köln noch eine Stadtmauer. Und das war nicht einfach so ein Mäuerchen, sondern ein großes Ding - 2,40 Meter breit, bis zu knapp acht Metern hoch. Und sie weist flotte Feinheiten auf, zum Beispiel das Annoloch, eine Lücke im Mauerwerk, die dem schwäbischen Erzbischof Anno im Mittelalter quasi als Fluchttürchen diente, als das Volk ihm an den Kragen wollte.

Das Praetorium - so ein schöner Name und dann das: Im Praetorium, einem alten Statthalterpalast ist ein alter römischer Abwasserkanal zu begehen, deren Name Bände spricht: Cloaka Maxima.

Im Stadtpalast ließen sich übrigens ganz berühmte römische Statthalter und der spätere Kaiser Trajan bei Aufenthalten in Köln häuslich nieder.

Ritualbad Und nicht nur die Römer haben Spuren hinterlassen in der Domstadt am Rhein. Aus dem Mittelalter etwa stammt das jüdische Ritualbad, die Mikwe, das heute in 17 Meter tief unter dem heutigen Rathausplatz liegt.

Auf der Unterwelt-Tour "Köln unterirdisch" gibt es all dies zu sehen und, so versprechen die Veranstalter, "das älteste und geheimnisvollste Monument unter der Erde Kölns". Klingt also alles nicht nach "bah, wat fies", sondern nach, "echt spannend".

Tour Die nächste Tour bieten die "Stadtgeschichten Köln" am kommenden Samstag, 9. Januar, 11.30 Uhr an. Treffpunkt dafür ist an der Goldenen Stele/Eingang Domschatzkammer. Die Führung unter der Stadt dauert zwei Stunden und kostet elf Euro pro Person, ermäßigt acht Euro für Besitzer des KölnPass', Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre, Studenten, Menschen mit Behinderung und Rentner mit Ausweis. Dazu kommt noch der Eintritt von 3,50 Euro ins Praetorium (Schüler und Jugendliche haben freien Eintritt). Anmeldungen zur Tour per Email unter Angabe einer Telefonnummer bei: info@stadtgeschichten-koeln.de oder unter Tel. 0221-29870596.

(RP)
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