Kölner OB Reker scherzt über Partnerschaft mit Düsseldorf

Köln · Die parteilose Politikerin Henriette Reker ist am Dienstag im Kölner Stadtrat als neue Oberbürgermeisterin vereidigt worden. "Vielleicht ist eine Städtepartnerschaft mit Düsseldorf der richtige Weg", sagte sie.

So wird Henriette Reker als Kölner Oberbürgermeisterin ins Amt eingeführt
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Dezember 2015: Henriette Reker wird ins Amt eingeführt

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Foto: dpa, fg vfd

Zwei Monate nach dem Messerattentat, bei dem sie schwer verletzt worden war, hat die neue Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (59) ihren Amtseid im Rat der Stadt abgelegt. Die Amtskette konnte sie wegen ihrer Halsverletzung aber noch nicht anlegen. "Vor ihnen steht die dankbarste und glücklichste Oberbürgermeisterin Deutschlands", sagte sie und dankte den Kölnern für ihr Mitgefühl in den zurückliegenden Wochen.

Die parteilose Politikerin, die unter Polizeischutz steht, bekräftigte ihren Vorsatz für einen "neuen Politikstil", der von Offenheit und Sachlichkeit geprägt sein soll. Die Stadtverwaltung (17.000 Mitarbeiter) sei nicht das Spiegelbild des Rates und unterstehe "ausschließlich der Oberbürgermeisterin - sonst niemandem", stellte sie klar und kündigte Änderungen an. So soll künftig das Flüchtlingswesen ihrem Büro unterstellt werden. Reker will der Domstadt erklärtermaßen wieder zu dem wirtschaftlichen und kulturellen Ansehen verhelfen, das ihr als viertgrößte Stadt Deutschlands zukomme. Zudem müsse die Rheinschiene gestärkt werden. "Vielleicht ist eine Städtepartnerschaft mit Düsseldorf der richtige Weg", sagte sie. Beobachter gehen allerdings nicht von der Ernsthaftigkeit dieses Vorstoßes aus, zumal Reker erst vor wenigen Wochen an die Kölner appelliert hat, nicht in Düsseldorf einkaufen zu gehen.

Kölns neue OB, die im Wahlkampf von CDU, Grünen, FDP und Freien Wählern unterstützt worden war, betonte, dass sie auf alle demokratischen Parteien hören werde: "Meine Stimme gehört immer dem überzeugendsten Vorschlag und der besseren Argumentation."

CDU und Grüne, die im Stadtrat koalieren wollen, verfügen über 43 von 91 Sitzen; mit der OB-Stimme sind es zwar 44, aber für eine Mehrheit reicht das nicht. Reker ist indes zuversichtlich, "Mehrheiten überzeugen" zu können. Dass sie sich ganz ihrem neuen Amt verschrieben hat, macht ihr Schlusssatz deutlich: "Mein Beruf ist Köln."

(hüw)
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