Prozess zur Kölner Silvesternacht Amtsgericht verurteilt drei Täter zu Bewährungsstrafen

Köln · Vor dem Kölner Amtsgericht sind am Mittwoch drei Täter im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in der Kölner Silvesternacht verurteilt worden. Die Haftstrafen wegen Diebstahls werden alle auf Bewährung ausgesetzt.

Der Angeklagte wird von einem Justizbeamten in den Gerichtssaal geführt. Der 23-Jährige versteckt sein Gesicht hinter einer Mappe.

Der Angeklagte wird von einem Justizbeamten in den Gerichtssaal geführt. Der 23-Jährige versteckt sein Gesicht hinter einer Mappe.

Foto: C.Schwerdtfeger

Auch im zweiten Prozess zur Kölner Silvesternacht hat das Gericht am Mittwoch eine Bewährungsstrafe verhängt. Das Amtsgericht Köln verurteilte einen 22 Jahre alten Tunesier wegen Diebstahls einer Kamera zu drei Monaten auf Bewährung. Sein 18 Jahre alter Komplize aus Marokko wurde vom Amtsgericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt. Er fällt noch unter das Jugendstrafrecht. Die Haftstrafe wurde auf Bewährung ausgesetzt.

Die beiden haben gemeinsam einem Mann auf der Kölner Hohenzollernbrücke eine Tasche und eine Kamera gestohlen. Der 18-Jährige war zuvor bereits polizeibekannt. Im vergangenen Jahr hatte er in zwei Geschäften ein T-Shirt und zwei Hosen gestohlen. Bei einer anschließenden Polizeikontrolle widersetzte er sich den Beamten. Zudem hatte er aus einem ICE noch einen Koffer gestohlen. Die beiden saßen bereits seit Neujahr in Untersuchungshaft.

Zuvor war in einem ersten Prozess ein 23-jähriger marokkanischer Asylbewerber wegen eines Handydiebstahls zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss der 24-jährige marokkanische Staatsbürger hundert Euro Geldstrafe zahlen. Die Staatsanwältin erklärte, der Mann habe sein Gastrecht in Deutschland missbraucht. Der Richter nahm dem Angeklagten die Reue und Entschuldigungen nicht ab. Er sagte, der junger Mann würde sich "an die Vorschriften im Lande nicht halten".

In der Silvesternacht war es in Köln massenhaft zu Straftaten gekommen. Entsetzen hatten vor allem die sexuellen Übergriffe auf Frauen ausgelöst. Sie sollen von Männern umzingelt, bedrängt und bestohlen worden sein. Es wurden auch Vergewaltigungen angezeigt. Bislang gingen bei der Polizei fast 1100 Anzeigen ein. Identifiziert wurden 75 Verdächtige.

(haka/lnw)
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