Streit um AfD-Parteitag in Köln Maritim-Mitarbeiter berichten von Todesdrohungen

Köln · Im Streit um den Bundesparteitag der AfD im Kölner Maritim gibt es nun offenbar auch massive Drohungen gegen Mitarbeiter des Hotels. Das berichtet der Betriebsrat und fordert ein Ende der Hetzkampagne.

 Die Eingangshall im Maritim Hotel in Köln (Archivbild)

Die Eingangshall im Maritim Hotel in Köln (Archivbild)

Foto: Flickr CC/John McLinden

Das Bündnis "Köln gegen Rechts" hatte Proteste gegen den geplanten Bundesparteitag der AfD im April im Kölner Maritim Hotel angekündigt. Auch Karneval-Stars wie die Höhner, Kasalla oder Brings fordern die Absage. Seitdem gibt es einen Schlagabtausch zwischen Befürwortern und Gegnern sowie einen Shitstorm gegen das Hotel, das an der AfD-Veranstaltung festhalten will, bei Facebook. AfD-Politikerin Beatrix von Storch nannte Karnevalisten, die gegen die Veranstaltung protestierten, "erbärmliche antidemokratische Gutmenschenfanatiker".

Nun hat sich der Betriebsrat des Maritim Hotels zu Wort gemeldet. Seitdem der AfD-Termin öffentlich bekannt wurde, sei die Belegschaft Bedrohungen und Anfeindungen ausgesetzt. Die Einmischung der Kölner Karnevalskünstler habe das noch verstärkt. "Unsere Kolleginnen und Kollegen werden während ihrer Arbeitszeit im Hotel mit dem Tode bedroht. Uns wird gesagt, dass wir auf keinen Fall an diesen beiden Tagen arbeiten sollten, weil der ganze Bau brennen wird", schreibt der Betriebsratvorseitzende.

Der Betriebsrat teile die Meinung der Geschäftsführung und der Direktion des Maritims, dass die AfD ein Teil der demokratischen Landschaft Deutschlands ist. "Dieses bedeutet weder, dass wir die politischen Ansichten dieser Partei teilen, noch Äußerungen einzelner Mitglieder gut heißen."

Im Maritim Hotel in Köln sind 260 Arbeitnehmer beschäftigt. "Bei uns arbeiten Menschen aus 30 Nationen. Wir sind schwarz, braun, gelb und weiß! Wir sind weltoffen, tolerant und bunt und wir gehen respektvoll miteinander um", teilt der Beriebsrat mit. Die Belegschaft stehe für Toleranz und Weltoffenheit.

"Wir haben nicht die Wahl zu entscheiden, ob wir an diesen Tagen zur Arbeit gehen oder nicht. Wir haben alle Arbeitsverträge die uns daran binden, den Weisung der Geschäftsführung und der Direktion zu folgen, so wie jeder andere Arbeitnehmer in Deutschland auch", heißt es in dem Schreiben.

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