Köln Notschlafstelle für Drogenabhängige "Notel" wird 25

Köln · Das Kölner "Notel", eine Notschlafstelle und Krankenwohnung der Spiritaner-Stiftung Knechtsteden für Drogenabhängige, wird am Montag 25 Jahre alt.

Die katholische Einrichtung in der Victoriastraße 12 wurde am 2. Februar 1990 gegründet. Zwischen 20.00 und 8.00 Uhr erhalten drogenabhängige, obdachlose Männer hier ein Bett, eine warme Mahlzeit, die Möglichkeit zum Duschen und ihre Kleidung waschen zu lassen. Zudem werden gebrauchte Spritzen getauscht, Verbände gewechselt und kleinere Wunden behandelt.

In der Krankenwohnung im Obergeschoss des Hauses werden Suchtkranke versorgt, die nicht krank genug für die Klinik und nicht gesund genug für die Straße sind. Das Team um die Sozialarbeiterin, Suchttherapeutin, Theologin und Kauffrau Bärbel Ackerschott (57), Mitgründerin des "Notel", besteht aus neun Profis und zahlreichen Ehrenamtlichen.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki würdigte die Einrichtung als "ein Stückchen Heimat" für die Betroffenen. "Ich bin froh und dankbar, dass es mit dem 'Notel' nun schon seit 25 Jahren eine beständige Anlaufstelle für obdachlose, drogenabhängige Menschen gibt", so der Erzbischof auf Anfrage. "Die Menschen, denen das Notel offen steht, gehören oft zu denen, die in diesem Leben zu kurz gekommen sind." Das "Notel" und die Zuwendung der Mitarbeitenden setzten Zeichen der Wärme und der Nähe Gottes und mache den Betroffenen deutlich: Ihr seid wertvoll, ihr seid wichtig, auch in den Augen Gottes", sagte Woelki.

Laut Angaben übernachteten seit Gründung 2.810 Gäste 78.932 Mal im "Notel". Etwa eine Million Spritzen wurden getauscht, 6.000 Verbände gewechselt, 78.932 warme Abendessen serviert. 4.500 Kilogramm Waschpulver, 900 Liter Duschgel und Shampoo sowie 6.500 Zahnbürsten wurden verbraucht. 9.125 Nachtdienste, davon 1.300 ehrenamtlich, wurden geleistet. Im Andachtsraum des "Notel" wurden rund 28.000 Gebetszeiten und Gottesdienste abgehalten. 102 Gäste sind in den 25 Jahren verstorben.

(KNA)
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