Leverkusen-Schlebusch Razzia nach Schüssen auf Teestube in Köln

Köln/Leverkusen · Die Polizei Köln hat am Dienstagabend an drei Orten in Köln und Leverkusen Razzien durchgeführt. Sie verliefen friedlich. Eine davon war in Schlebusch an der Mülheimer Straße. Dort wurde das als Bandidos-Treff eingestufte Lokal unter die Lupe genommen.

Auslöser der Aktionen waren die Schüsse am Dienstagmorgen auf zwei Lokale in Köln-Holweide, die als Treffpunkt von Hells Angels gelten. Verletzt wurde bei dem Anschlag niemand. Nun wollte die Polizei der Rockerszene zeigen, dass sie unter Beobachtung steht. Einsatzleiter Peter Kikulski sagte: "Sobald wir den Verdacht haben, dass es Auseinandersetzungen in der Rockerszene gibt, treffen wir schnellstmöglich und konsequent Maßnahmen in dem Milieu". In den Einsatz waren das Ordnungsamt der Stadt Köln sowie mehr als 120 Beamte von Bereitschaftspolizei und Kriminalpolizei Köln involviert.

In Schlebusch wurden bei der Razzia zehn Personen überprüft. Die Beamten warnten sie, gewalttätig zu werden. "Gefährder-Ansprache" nennen die Polizisten das. Auch dadurch soll das Ausbrechen eines Rocker-Krieges verhindert werden. Für das Vereinsheim hatten die Ermittler einen Betretungsbeschluss des Amtsgerichts Köln erwirkt. Auch in Köln überprüften die Polizisten etwa 40 Personen in Lokalen in Köln-Buchforst und Köln-Kalk.

Insgesamt überprüften die Polizisten 59 Personen und führten bei acht Gefährderansprachen durch. Diese acht Männer ordnen die Ermittler eindeutig der Rockerszene zu. Zwei konnten sich nicht ausweisen und wurden zur Identitätsfeststellung auf eine Wache mitgenommen.

In den Räumen des Vereinsheims stellten die Beamten geringe Mengen Betäubungsmittel, sechs Messer, eine Machete, zwei Baseballschläger, zwei Sägen und einen Holzknüppel sicher.

An dem Lokal in der Eythstraße in Kalk stellten die Polizisten vier Einschusslöcher in einer Fensterscheibe fest. Die Hintergründe dazu sind zum jetzigen Zeitpunkt unklar und Gegenstand weiterer Ermittlungen.

(US)
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