Freizeit Seilbahn startet in die neue Saison

Köln · In der Winterpause wurden die 48 Gondeln ausgebessert und gründlich gereinigt. Nun fahren sie wieder täglich zwischen 10 und 18 Uhr über den Rhein.

Die Kölner Seilbahn ist am Freitag in ihre Saison 2016 gestartet. Bis Anfang November können Bürger nun wieder täglich zwischen 10 und 18 Uhr die Gondelfahrt über den Rhein genießen, teilt der Betreiber, die Kölner Seilbahn-Gesellschaft mbH, mit. Letzter Einstieg ist jeweils um 17.45 Uhr. Mit zehn Stundenkilometern bewältigen die Gondeln die einfache Strecke von rund 930 Metern. Die Fahrzeit zwischen den beiden Seilbahn-Stationen "Zoo" und "Rheinpark" beträgt etwa sechs Minuten.

Nach der Havarie am Ende der Saison 2014 wurden die technischen Anlagen der Kölner Seilbahn intensiv untersucht. Nach umfangreichen Ursachen- und Sicherheitsprüfungen konnte die Seilbahn im vergangenen Jahr ihren Betrieb wieder planmäßig aufnehmen. Ergänzend zu verschiedenen Investitionen in die Anlagen wurde seinerzeit aber auch die Windstärken-Grenze, ab der der Betrieb eingestellt werden muss, auf zwölf Meter je Sekunde heruntergesetzt. In der Winterpause hat der Seilbahnbetreiber nach eigenen Angaben die Technik der Gondel-Fahrwerke weiterentwickelt. Durch einen veränderten Entgleisungsschutz können sich die Gondeln nun nicht mehr, wie 2014 geschehen, bei seitlich stark andrückendem Wind mit dem Seil verkanten.

Ende Februar hat der Tüv Rheinland die Funktionsfähigkeit der Anlagen vor Saisonstart geprüft und den Betrieb freigegeben. Hiermit verbunden ist auch die Wiederanhebung der Windstärken-Grenze auf 16 Meter je Sekunde, wie es in der Betriebsordnung für Seilbahnen geregelt ist. Dies bedeutet für die Kölner Seilbahn, dass der Seilbahnbetrieb weiter an Sicherheit gewinnt und es zugleich vermutlich zu weniger Betriebspausen kommen wird als 2015. In der Winterpause haben die Mitarbeiter der Seilbahn zudem Ausbesserungs- und Reinigungsarbeiten an den Gondeln und in den Seilbahn-Stationen vorgenommen. Insgesamt wurden 14 der 48 Gondeln generalüberholt.

Die beiden Stationen und die Gondeln - in Seilbahner-Sprache Kabinen genannt - wurden gereinigt, Reparaturen durchgeführt und die technischen Anlagen überprüft. Außerdem wurde der Lack entfernt, schadhafte Stellen am Metall der Tür und Wände wurden ausgebessert, die Bodenbeläge und Sitzpolster erneuert. Dafür habe man jede Gondel demontiert, die Einzelteile nummeriert und wieder genau zusammengesetzt berichtet die Seilbahn GmbH. In manchen Jahren werden auch Seile ausgetauscht und die Pylone neu gestrichen. Zum Saisonstart im Frühling glänzt dann immer wieder alles, und die Seilbahn heißt an den ersten sonnigen Tagen ihre Gäste willkommen.

Nach der Ausbesserung der schadhaften Stellen - an den Fensterkanten und an den Verbindungen zwischen Metallteilen bildet sich mit der Zeit Rost - erhalten die Gondeln eine frische Lackierung, rot oder grün, manche werden danach auch zu Trägern von Werbung. Die Erneuerung der Seilbahnfahrzeuge erfolgt in der Hauptwerkstatt der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), dem Mutterunternehmen der Seilbahn. Hierfür werden die Gondeln in einer der Seilbahnstationen ausgehängt, auf Paletten verfrachtet und nach Weidenpesch gebracht. Die Kölner Seilbahn ist original wie zum Erstbetrieb im Jahr 1957 und steht komplett unter Denkmalschutz. Justine Holzwarth

(RP)
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