Köln SEK täuschte Stadt schon vor "Brücken-Übung"

Köln · In der Affäre um das als SEK-Übung getarnte Spaßfoto auf einem rund 80 Meter hohen Pfeiler der Kölner Severinsbrücke kommen neue Details ans Licht. Um sich Zugang zur Brücke zu verschaffen, wurde die Stadt wohl extra getäuscht.

So arbeitet ein Spezialeinsatzkommando (SEK)
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Foto: dpa, mb htf olg

In der Affäre um das als SEK-Übung getarnte Spaßfoto auf einem rund 80 Meter hohen Pfeiler der Kölner Severinsbrücke kommen neue Details ans Licht. Um sich Zugang zur Brücke zu verschaffen, wurde die Stadt wohl extra getäuscht.

Offenbar haben Beamte des Kölner Polizeipräsidiums die fragwürdige Aktion nicht nur nachträglich verzerrt gegenüber der Öffentlichkeit dargestellt, sondern auch schon im Vorfeld die Stadt Köln getäuscht. Das geht aus der Antwort von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) auf eine Anfrage des CDU-Polizeiexperten im NRW-Landtag, Gregor Golland, hervor.

SEK bis GSG9: Die deutschen Spezialeinheiten
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Foto: dpa, cch fdt

Laut Jäger hat "die Führungsstelle der Spezialeinheiten des Polizeipräsidiums Köln" die Stadt zur Durchführung einer "Fortbildungsveranstaltung um Unterstützung ersucht". Entsprechend habe ein Vertreter der Stadt Köln den Beamten am "Fortbildungstag" im August 2014 den Zugang zu dem Brückenpfeiler ermöglicht. Auf eine Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeigers" erklärte das Polizeipräsidium damals, es habe sich um eine Höhenübung gehandelt.

Recherchen unserer Redaktion ergaben später, dass es in Wahrheit um ein aufwendig inszeniertes Abschiedsfoto für den ehemaligen Chef der Kölner Spezialeinheiten ging, für das sogar ein Polizeihubschrauber eingesetzt wurde. Später wurden zudem Mobbing- und Misshandlungsvorwürfe aus dem Bereich der Kölner Spezialeinheiten bekannt. In beiden Fällen ermittelt inzwischen die Aachener Staatsanwaltschaft. Im Zentrum der Ermittlungen stehen 15 Beamte des Kölner Polizeipräsidiums.

(tor)
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