Flucht aus Brauhaus-Toiletten Geflohener Sextäter kennt sich in Köln aus

Köln/Aachen · Auch am Donnerstagmorgen gibt es noch immer keine Spur von dem geflohenen Sexualstraftäter. Der 58-Jährige, der als gefährlich gilt, ist in der Toilette eines Brauhauses seinen Bewachern entkommen. Er saß wegen mehrerer Vergewaltigungen in Haft, die er in Köln begangen hat.

In dem Brauhaus in der Kölner Innenstadt nahe des Doms gelang dem Mann am Mittwoch gegen 13.30 Uhr die Flucht, als er auf die Toilette ging. Seitdem läuft die Fahndung nach dem Flüchtigen. Bis zum Donnerstagmorgen aber gab es keine Spur von dem 58-Jährigen, teilte die Kölner Polizei mit.

Zwei Justizvollzugsbeamte seien mit dem 58-Jährigen in die Gaststätte nahe des Kölner Doms eingekehrt, sagte ein Sprecher des Justizministeriums. Einer von ihnen begleitete der Schilderung zufolge den Mann dann auf die Toilette, wo sich der Straftäter in eine Kabine begab. Der Beamte habe den Gang zur Toilette allerdings dann dazu genutzt, um sich selbst zu erleichtern. Von den Urinalen seien jedoch weder die Toilettenkabinen noch die Toilettentür einsehbar gewesen, so dass sich der Verurteilte unbemerkt davon habe schleichen konnten.

Der Flüchtige dürfte sich in Köln gut auskennen, da es seine Heimat ist. Hier hatte er vor rund 25 Jahren auch seine Taten begangen: Er wurde damals wegen mehrfacher Vergewaltigungen, schweren Raubes und sexueller Nötigung verurteilt, sagte ein Sprecher des Jusizminsteriums unserer Redaktion. Straftäter, die lange Zeit im Gefängnis sind, müssen ihm zufolge mindestens viermal im Jahr ausgeführt werden.

Der 58-Jährige sei im Oktober 1991 zunächst für neun Jahre ins Gefängnis gekommen, sagte ein Sprecher der Justizvollzugsanstalt Aachen, in der B. seine Strafe verbüßt. Anschließend kam er in die Sicherheitsverwahrung, weil das Gericht ihn als besonders gefährlich eingeschätzt hatte. Straftäter, die lange Zeit im Gefängnis sind, müssen dem Sprecher zufolge mindestens viermal im Jahr ausgeführt werden. "Das hätte so nicht passieren dürfen", sagte der Sprecher.

Die Polizei Köln appelliert an die Bevölkerung, den Mann nicht selbst anzusprechen, sondern umgehend den Notruf 110 der Polizei zu wählen.

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