Unwetter in Wesseling Schlammwelle überschwemmt Wohngebiet

Köln/Wesseling · Heftiger Starkregen hat am Abend in Wesseling für Chaos gesorgt. Eine Schlammlawine rollte ins Wohngebiet und überschwemmte mehrere Keller. Es kam zu einem Blitzeinschlag in ein Stellwerk bei Roisdorf und einem schweren Verkehrsunfall.

Nach Angaben der Feuerwehr Wesseling handelte es sich um eine sehr schmale Unwetterzelle, die allerdings extrem große Wassermengen niederregnen ließ. "Ich habe so etwas noch nie gesehen. Es schüttete wie aus Badewannen", sagte Feuerwehr-Leiter André Bach am Mittwochmorgen. "Auf einem Feld außerhalb der Stadt haben sich große Wassermassen angesammelt. Weil der Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen konnte, schwappte eine Schlammwelle ins Wohngebiet."

Zehn Keller wurden innerhalb kürzester Zeit kniehoch mit Wasser und Schlamm überflutet. "Wir waren gut sechs Stunden damit beschäftigt, die Keller wieder auszupumpen und die anderen Häuser zu sichern", sagte Bach. Erst am Mittwochmorgen konnte ein Wirtschaftsweg freigeräumt werden, der ebenfalls von Schlamm bedeckt war.

Bei dem plötzlichen Regen passierte zudem ein schwerer Verkehrsunfall. Ein 19-Jähriger kam mit seinem BMW auf der Kerkrader Straße, von Köln in Richtung Brühl fahrend, von der Fahrbahn ab. Er krachte links gegen die Betonschutzwand, prallte zurück und stieß mit der rechten Leitplanke zusammen. Der junge Mann wurde schwer verletzt und musste mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.

Die Polizei vermutet, dass er seine Geschwindigkeit nicht dem Wetter angepasst hat. Die Kerkrader Straße war für den zweistündigen Einsatz gesperrt. Es bildete sich Stau.

Auch Bahnreisende mussten auf der Strecke Köln-Brühl-Bonn Wartezeiten hinnehmen. Gegen 18.20 Uhr schlug ein Blitz in ein Stellwerk der Deutschen Bahn in Roisdorf im Rhein-Sieg-Kreis ein. Der Blitzeinschlag führte zu einer Signalstörung. Einige Bahnen fielen aus, viele verspäteten sich. Erst gegen 23 Uhr normalisierte sich der Bahnverkehr wieder.

(beaw)
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