Verdacht auf illegales Glücksspiel Kölner Senioren dürfen wieder Bingo spielen

Köln · Wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Glücksspielgesetz wurde Senioren in einer Kölner Einrichtung ihre Bingo-Runde untersagt. Nun dürfen die Senioren wieder ran, müssen dem Ordnungsamt aber die Termine mitteilen.

Ein Kölner Seniorenzentrum darf seine wöchentlichen Bingo-Runden kurzfristig wieder aufnehmen. Zuvor hatte es Wirbel um einen möglichen Verstoß wegen Glücksspiels gegeben. Eine Sprecherin der Stadt Köln sagte am Dienstag, man werde die Bingo-Runde "unbürokratisch und so schnell es geht gleich am Stück für drei Monate genehmigen". Dafür müssten die Sozial-Betriebe-Köln (SBK) dem Ordnungsamt aber die anstehende Termine für die Spielrunden in dem Seniorenzentrum mitteilen.

Einer SBK-Anwältin zufolge hat sich nun geklärt, dass die Bingo-Events der betagten Damen und Herren - sie spielen mit Einsätzen von 50 Cent bis 1 Euro etwa um Schokolade oder Pralinen - unter die "kleineren Lotterien" fallen. Dafür reiche ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren aus.

Ordnungsdezernent Stephan Keller (CDU) sprach von einer "Posse", die Stadt werde Abhilfe schaffen. Aus anderen Senioreneinrichtungen hieß es, dort spiele man regelmäßig Bingo.

SBK verlangte Klärung

Die betagten Damen und Herren lösen für die Bingo-Runden eine Karte für 0,50 bis 1 Euro, mit dem Geld werden Preise wie Pralinen oder Schokolade finanziert. Die SBK waren vor einigen Wochen von einem Rechnungsprüfer auf einen möglicherweise drohenden Gesetzeskonflikt aufmerksam gemacht worden. Die Leitung des Zentrums hatte daher die Bingo-Treffen ausgesetzt und selbst ein Verfahren bei der Ordnungsbehörde zur Klärung eingeleitet.

Stadtsprecherin Inge Schürmann schränkte aber ein: Nach landesrechtlichen Vorgaben dürfe die Kölner Stadt eine Genehmigung nur für drei Monate pro Jahr erteilen. Danach habe in punkto Genehmigung die Kölner Bezirksregierung den Hut auf. "Wir haben schon Signale von der Bezirksregierung, dass es auch dort möglichst unbürokratisch laufen soll."

(sef/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort