Handwerk Von der Töpferei ins Kölner Brauhaus

Köln · Thomas Hansen fertigt in seinem Betrieb in vierter Generation Tontöpfe für Senf, Besteck und Kölsch. Erstmals ist er in Köln auf dem Weihnachtsmarkt in der Altstadt vertreten.

 Thomas Hansen (48) bemalt seine Gefäße mit selbst hergestellten Farben. Für jeden Arbeitsschritt gibt es in seinem Betrieb einen eigenen Raum.

Thomas Hansen (48) bemalt seine Gefäße mit selbst hergestellten Farben. Für jeden Arbeitsschritt gibt es in seinem Betrieb einen eigenen Raum.

Foto: Stephan Eppinger

Sie sind ein Blickfang auf den Tischen der Kölner Brauhäuser - die Tongefäße für Senf und das Besteck. Gefertigt werden sie bei der Töpferei Hansen in Wachtberg-Adendorf unweit von Bonn. "Wir haben ursprünglich verschiedene Gefäße aus Ton für den Gebrauch in der Küche gemacht. Da ist aber der Markt eingebrochen und wir mussten uns etwas Neues einfallen lassen. Und so sind die ersten Tontöpfe für die Düsseldorfer Marke Löwensenf entstanden. Durch die Bekanntschaft zum Chefkoch des Gilden im Zims haben wir dann die ersten Töpfen für ein Kölner Brauhaus produziert. Das hat sich schnell herumgesprochen", sagt Thomas Hansen.

Handwerk: Von der Töpferei ins Kölner Brauhaus
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Viele Arbeitsschritte sind es, bis aus dem krümmeligen Steingutton aus dem Westerwald ein fertig bemalter und gebrannter Topf entsteht. Zunächst wird der Rohstoff mit Wasser vermischt und wird dann als plastische Masse mit einer Spindelpresse in Form gebracht. Ist das Gefäß "lederhart" bekommt es einen Stempel mit dem jeweiligen Motiv oder Logo verpasst.

Im Anschluss muss es ein bis zwei Tage trocknen, bis der Ton weiß ist. Später wird der Topf von Hand bemalt und mit einer Glasur versehen. Die Farben werden von der Töpferei selbst herstellt. Danach geht es in den 1200 Grad heißen Elektroofen, wo das Gefäß noch einmal etwas kleiner wird. Alternativ steht auch ein großer Salzofen bereit, wo die klassisch graue Steingut-Oberfläche entsteht. Neben Senftöpfchen mit Deckel und Bestecktöpfen fertigt Thomas Hansen auch Kölschstangen aus Ton. Diese gibt es beispielsweise mit dem Logo des FC.

Bereits in der vierten Generation betreibt Hansen sein Töpferhandwerk. "Adendorf ist ein alter Töpferort. Hier liegt der Ton gerade mal knapp einen Meter unter der Erde und es gab Wälder, in denen man Holz für die Öfen gewinnen konnte. Heute bin ich in meinem Bereich der einzige Betrieb."

Wer in die Geschichte eintauchen möchte, kann dies im kleinen Museum des Handwerkers tun. "Das sind entweder Gefäße, die wir selbst gemacht haben oder die meine Eltern gesammelt haben." So finden sich ein alter Dachfirst aus Ton genauso wie große Töpfe für Sauerkraut oder kleine Tabakdosen.

Erstmals kommt er in diesem Jahr auf den Weihnachtsmarkt auf dem Alter Markt in Köln. Zu kaufen gibt es in der Handwerkergasse die Kölschstangen aus Ton genauso wie die Bestecktöpfe. Dazu kommen Töpfchen gefüllt mit Löwensenf. Extra für den Markt hat Hansen Gefäße mit dem Logo der Heinzel versehen, es gibt auch einen eigenen Heinzel-Senf am Stand. "Ich war schon auf anderen Weihnachtsmärkten vertreten. Köln ist aber für mich ein absolutes Highlight und ich bin froh, dass es in diesem Jahr mit der Bewerbung geklappt hat", freut sich der Töpfer.

Der Weihnachtsmarkt öffnet auf dem Alter Markt und dem Heumarkt seine Pforten. Auf dem Alter Markt sind diese bis zum 23. Dezember geöffnet. Die Eisbahn auf dem Heumarkt hat bis zum 8. Januar offen. Weitere Infos gibt es online unter www. heimat-der-heinzel.de.

Stephan Eppinger

(RP)
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