Köln Welchen Einfluss hat Käthe Kollwitz in der Gegenwart?

Köln · Eine Sonderschau zeigt im Museum am Neumarkt noch bis zum 10. Dezember die Werke von 21 Kollwitz-Preisträgern.

 Die Künstlerin Katharina Sieverding vor ihrem Werk "Maton Solarisation".

Die Künstlerin Katharina Sieverding vor ihrem Werk "Maton Solarisation".

Foto: Eppinger

Im Jubiläumsjahr zum 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz fokussieren vier Ausstellungen auf einen jeweils besonderen Aspekt aus Leben und Werk der Künstlerin. Die finale Schau fragt nach ihrem Einfluss in der Gegenwart: Unter dem Titel "Kollwitz neu entdecken" präsentiert das Käthe Kollwitz Museum am Neumarkt in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste, Berlin, bis zum 10. Dezember Positionen von 21 Künstlern, die mit dem Käthe-Kollwitz-Preis ausgezeichnet wurden. Die Ausstellung macht anhand von mehr als 70 Exponaten sichtbar, wie das Bekenntnis der Kollwitz "Ich will wirken in dieser Zeit" noch heute ein Impuls ist - auch für das Kunstschaffen im 21. Jahrhundert.

Eine Auswahl namhafter Preisträger, darunter die diesjährigen Documenta-Teilnehmer Miriam Cahn, Douglas Gordon und Mona Hatoum oder die Kölner Künstler Martin Kippenberger, Astrid Klein und Horst Münch, rezipiert Aussagen des Kollwitz-Œuvres in den Medien Malerei, Skulptur, Zeichnung, Installation, Fotografie, Film und Video. So stellt etwa die Preisträgerin von 2017, Katharina Sieverding, in ihrem Œuvre grundsätzliche Fragen zu künstlerischen und gesellschaftlichen Bedingungen: Ihr kreativer Umgang mit dem Politischen - nicht zitieren, nicht benutzen, sondern "politisch schaffen" - zeichnet das Werk der Medienkünstlerin aus.

Der Käthe-Kollwitz-Preis wird seit 1960 vergeben und ist eine der ältesten Auszeichnungen der Akademie der Künste Berlin. Geehrt werden jährlich bildende Künstlerinnen und Künstler, deren Werk in kreativer Weise Neuland erschließt. Der Preis erinnert an Mitgliedschaft und Wirken seiner Namensgeberin in der Berliner Institution. Kollwitz war von 1919 bis zu ihrem von den Nationalsozialisten erzwungenen Austritt 1933 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.

Mit ihrer Berufung wurde ihr der Professorentitel verliehen. Ab 1928 übernahm sie die Leitung einer Grafikklasse und gehörte als Vorsteherin eines Meisterateliers auch dem Senat der Akademie an. Zusätzlich war Käthe Kollwitz langjähriges Mitglied der Kommission, die Programm und Künstler der halbjährlich stattfindenden Akademieausstellungen festlegte. www.kollwitz.de

(RP)
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