Medienbericht Offenbar schwere Brandschutzmängel am Flughafen Köln/Bonn

Köln · Nach Recherchen eines TV-Magazins gibt es gravierende Brandschutzmängel am Flughafen Köln/Bonn. Demnach wurden Mängel über Jahre nicht behoben und zu wenig Geld in Wartung und Instandhaltung investiert.

 Die Zustände am Flughafen Köln/Bonn erinnerten ihn an das Szenario am Düsseldorfer Flughafen, sagt ein Experte. Dort hatte es 1996 verheerend gebrannt.

Die Zustände am Flughafen Köln/Bonn erinnerten ihn an das Szenario am Düsseldorfer Flughafen, sagt ein Experte. Dort hatte es 1996 verheerend gebrannt.

Foto: dpa, obe pil tba

"Westpol" liegen nach eigenen Angaben interne Dokumente und Brandschutzberichte aus dem Unternehmen vor, darunter auch ein Protokoll aus dem August 2017. Darin heißt es, dass die Anlagen im Terminal 1 teilweise in einem "desolaten und veralteten Zustand" seien. Die internen Experten des Flughafens fürchten, dass es im Terminal 1 in einem Brandfall zu einer Rauchausbreitung kommen könne. Der Grund: mangelhafte Brandschutzklappen und Durchbrüche in Decken und Wänden, die nicht fachgerecht verschlossen wurden. Zudem seien alte Kabel und Leitungen nicht entfernt worden und ein Risiko im Brandfall.

"Westpol" hat die Unterlagen dem unabhängigen Sachverständigen Matthias Dietrich vorgelegt, der u.a. Flughäfen in Brandschutzfragen berät. Die Vielzahl der Mängel beunruhigt ihn. "Die Anzahl der Mängel scheint für mich schon so erheblich zu sein, dass ein Brand sich auch bei einem relativ kleinen Beginn und einer geringen Gefährdungsstufe erheblich ausbreiten kann und das erinnert mich hinsichtlich der Bilder durchaus an das Szenario am Düsseldorfer Flughafen, wo ja auch nicht abgeschottete Leitungen und Rohre zu einer ganz erheblichen Schadensvergrößerung und letztlich auch zu vielen Todesfällen geführt hat."

Airport: Es bestand nie Gefahr für Passagiere

Der Flughafen Köln Bonn wollte sich mit Verweis auf laufende Ermittlungen gegenüber "Westpol" zum Brandschutz nicht äußern. Der beurlaubte Flughafenchef Michael Garvens betonte in einer Stellungnahme, ein detaillierter Brandschutzbericht habe dem Aufsichtsrat jedes Jahr vorgelegen. Eine Gefahr für "Leib und Leben" sowohl der Passagiere als auch der Mitarbeiter habe es nicht gegeben.

Der WDR wird die Sendung am Sonntagabend um 19.30 Uhr ausstrahlen.

(hpaw / felt)
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