Cäcilia Wolkenburg Zillche zieht ins Staatenhaus

Köln · Unter dem Interimsdach der Kölner Oper hält der "Circus Colonia" in Deutz Einzug. Der Kölner Männer Gesang-Verein feiert 2017 sein 175-jähriges Bestehen.

Cäcilia Wolkenburg: Zillche zieht ins Staatenhaus
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Ein wenig hat man sich beim Kölner Männer-Gesang-Verein und dem Divertissementchen wie bei einem Wanderzirkus gefühlt. Nach dem Baubeginn im Opernquartier ging es für das Zillche zunächst gemeinsam mit der Kölner Oper ins blaue Zelt des Musical Domes. Dann keimte die Hoffnung, dass das neue Opernhaus endlich seine Pforten öffnen wird. Doch die zerschlug sich und so ging es für Cäcilia Wolkenburg in ein großes Zelt auf dem Barmer Platz, wohin in diesem Jahr 40.000 Zuschauer kamen.

 Hermann-Josef Rummel als Flönz, Reinhard Schüller als Öllig, Regisseur Lajos Wenzel und Gerd Rück als Kappes vor der Wolkenburg.

Hermann-Josef Rummel als Flönz, Reinhard Schüller als Öllig, Regisseur Lajos Wenzel und Gerd Rück als Kappes vor der Wolkenburg.

Foto: Stephan Eppinger

Jetzt geht es für das Zillche zurück unter das Dach der Kölner Oper - in die Interimsspielstätte im Staatenhaus. Das bedeutet für den Männerchor wohl eine längerfristige Lösung, allerdings werden im ehemaligen Gebäude der Messe weniger Zuschauer Platz finden. Auch wenn die Zahl der Vorstellungen von 24 auf 28 erhöht wird, gibt es insgesamt nur 28.000 verfügbare Plätze zwischen dem 28. Januar und dem 28. Februar. Der Vorverkauf hat begonnen.

Erstmals ist Lajos Wenzel als neuer Autor und Regisseur für das Divertissementchen im Einsatz. Dieser ist bereits in anderer Funktion seit 2010 für Cäcilia Wolkenburg im Einsatz. Er war von 2007 bis 2012 künstlerischer Leiter der Kammeroper Köln und ist aktuell stellvertretender Intendant des Jungen Theaters Bonn.

"Circus Colonia" lautet der Titel des neuen Zillchen. In der Manege von Direktor Gregor Colonia klafft kurz vor der Gala zum 175-jährigen Bestehen ein großes Loch. Doch nicht nur die Geburtstagsgala muss abgesagt werden, für die Direktorentochter Cäcilia - kurz Zilli - bricht eine Welt zusammen, weil ihr erster Auftritt abgesagt werden muss. Nun beginnt ein großes Drama bei der Suche nach Ausweichspielorten. Und plötzlich verschwindet auch noch Zilli, die auf der Schäl Sick ihr eigenes weißes Zirkuszelt aufbauen will. Da bleibt die Frage, ob der Circus Colonia seine Einheit und Harmonie wieder finden kann.

Insgesamt gehören etwa 200 Menschen zum großen Team des Divertissementchens. 80 davon sind Sänger, dazu kommen noch Tänzer und 75 Musiker, darunter auch wie gewohnt die Bergischen Symphoniker. Auf der Bühne steht mit Gerd Rück auch der "Weltenbummler", der für seine Rolle als Clown extra einen neuen roten Schirm bekommen hat.

Die Geschichte ist in diesem Jahr die Geschichte des Zillche und seiner Wanderschaft. "Das Desaster, das wir mit der Verschiebung der Eröffnung des Opernquartiers erlitten haben, musste einfach auf die Bühne", sagt Baas Manfred Kölzer. Musikalisch kommt im Staatenhaus die Klassik wieder mehr zum Zuge. Aber auch kölsches Liedgut und Musical-Hits werden in das neue Zillchen einfließen.

Gefeiert wird im kommenden Jahr auch, denn der Kölner Männer-Gesang-Verein besteht dann seit 175 Jahren. Damit gehört zu den ältesten noch aktiven Chören Deutschlands. Derzeit hat man knapp 200 Mitglieder, darunter auch ein Sänger, der seit 64 Jahren dabei ist. Mit dem "Circus Colonia" will man jetzt die oft chaotische Stadt- und Kulturgeschichte Kölns ins Visier nehmen. Ähnlichkeiten mit lebenden Persönlichkeiten sind dabei durchaus erwünscht. Die Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Sie kosten 25 Euro.

Stephan Eppinger

(RP)
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