Korschenbroich 15-Jährige wird "US-Botschafterin"

Korschenbroich · Über Donald Trump soll Monika Graff im Austauschprogramm schweigen.

 Monika Graaff mit Marc Venten (r.) und Ansgar Heveling.

Monika Graaff mit Marc Venten (r.) und Ansgar Heveling.

Foto: I. Raupold

Für Monika Graaff geht ein Traum in Erfüllung. Als der Bruder und später die ältere von zwei Schwestern im Schüleraustausch in die USA gingen, wusste sie bereits im Grundschulalter: "Da will ich auch hin." Nun wird die 15-Jährige nach den Sommerferien im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) ihr Land sogar als Junior Botschafterin vertreten. Die Tage bis zum Abflug nach Ohio sind angezählt, das Visum erteilt, ein Vorbereitungsseminar in Berlin absolviert und Monika Graaff beim Pressegespräch im Bürgermeisterbüro erstaunlich gelassen. "Ich fühle mich rundum gut informiert", sagt die Gymnasiastin in sich ruhend vor ihrer ersten USA-Reise.

Den Status einer Junior Botschafterin hat sie über eine Bewerbung um ein Stipendium im PPP und ein erfolgreich absolviertes Auswahlverfahren erlangt. Bürgermeister Marc Venten freut sich, dass Monika Graaff innerhalb von drei Jahren die zweite vom Gymnasium Korschenbroich ist, die die gestellten Anforderungen mit Bravour gemeistert hat.

Das Austauschprogramm hat Tradition: Vor 33 Jahre vereinbarten der amerikanische Kongress und der Deutsche Bundestag den beidseitigen Jugendaustausch. Erklärtes Ziel ist, die Bedeutung freundschaftlicher Zusammenarbeit, basierend auf gemeinsamen politischen und kulturellen Wertvorstellungen, bewusst zu machen und ein Netz von oft lebenslangen Kontakten zu ermöglichen. Anlass für die Einführung des PPP war der 300. Jahrestag der ersten deutschen Einwanderer in die USA. Bundestagsabgeordneter Ansgar Heveling, der Monika aus seinem Wahlkreis nominierte, betont: "Für das PPP spielen nicht nur schulische Leistungen eine Rolle, sondern auch gesellschaftliches Engagement." In den USA wird Monika "normale" Schülerin sein, aber auch an einem Nachbereitungsseminar in Washington teilnehmen. Mit Blick auf diplomatisches Fingerspitzengefühl wurde ihr bei der Vorbereitung etwa empfohlen, auf negative Äußerungen über den Präsidentschaftskandidaten Trump zu verzichten. In Ohio wird die Schülerin bei einer Gastfamilie wohnen und eine Gastschwester, ebenfalls Austauschschülerin, haben. "Ich habe drei Geschwister, und ganz, ohne Geschwister zu sein, fände ich schon komisch", sagt Monika voller Vorfreude. Für die Freizeit hofft sie, Gelegenheit zum geliebten Basketballspiel und Reiten zu haben.

(NGZ)
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