Korschenbroich 15 Tagesklinikplätze für Korschenbroich

Korschenbroich · Die Alte Sparkasse entwickelt sich zu einem Gesundheitszentrum: Nachdem im Anbau eine Praxis für Physiotherapie eröffnet hat, zieht eine Psychiatrische Tagesklinik im Oktober in den Altbau. Betreiber sind die Augustinus-Kliniken.

 Alte Sparkasse: Der An- und Umbau geht in die letzte Phase. Wo früher Geld gezählt wurde, werden künftig Angst-Patienten behandelt.

Alte Sparkasse: Der An- und Umbau geht in die letzte Phase. Wo früher Geld gezählt wurde, werden künftig Angst-Patienten behandelt.

Foto: Architekt Hein

Die groben Arbeiten sind gemacht, nun folgt der Feinschiff: Der Estrich liegt, die ersten Glastüren sind eingebaut. Jetzt übernehmen Schreiner und Küchenbauer den weiteren Innenausbau der Alten Sparkasse an der Hindenburgstraße 56. Dort, wo früher über Jahre hinweg Geld gezählt wurde, sollen ab Oktober Angstpatienten behandelt werden.

Dass die Neusser Augustinus-Kliniken ihr Angebot auf Korschenbroich ausweiten wollten, ist nicht neu. Doch hinter dem Wie und Wann standen immer noch dicke Fragezeichen. "Uns liegt erst einmal die Zustimmung des NRW-Gesundheitsministeriums für 15 Tagesklinikplätze vor", lautete im vergangenen Dezember die erste Information aus der Chefetage des Neusser St.-Alexius/St.-Josef-Krankenhauses. Zunächst war noch unklar, ob die von den Augustinus-Kliniken für das Projekt kalkulierten zwei Millionen Euro in einen Neubau auf dem Gelände der Niederrhein-Klinik fließen würden, oder ob sich ein geeignetes Mietobjekt in zentraler Lage finden lassen würde.

"Die Alte Sparkasse bot sich da einfach an", bestätigt Markus Richter, Geschäftsführer der Augustinus-Kliniken, die Entscheidung, große Teile des Altbaus zu mieten. "Das Haus ist verkehrstechnisch günstig gelegen", spricht er auch die Nähe zum Bahnhof an. Der Mietvertrag wurde zunächst für die Laufzeit von sechs Jahren abgeschlossen, mit der Option auf Verlängerung.

"Am Dienstag wurden die Räume an den Mieter übergeben", erklärt der Korschenbroicher Architekt Joachim Hein. Er hatte in Abstimmung mit dem Klinik-Betreiber im Vorfeld einige Wände versetzt beziehungsweise den Bedürfnissen angepasst. "Ab jetzt kümmert sich der Mieter selbst um die Inneneinrichtung."

Die Augustinus-Kliniken, die den Versorgungsauftrag für den Rhein-Kreis Neuss übernommen haben, betreiben neben dem St. Alexius-/St.-Josefs-Krankenhaus kreisweit bereits fünf Tageskliniken in Neuss, Dormagen und Grevenbroich. Die Psychiatrische Tagesklinik in Korschenbroich, die sich auf 700 Quadratmeter und zwei Etagen verteilt, geht am 5. Oktober in Betrieb. Die Klinik ist für 15 Angstpatienten ausgelegt. Die ambulante Therapie erstreckt sich nach Bedarf über vier bis sechs Wochen. "Bis zu zehn Mitarbeiter sind für den Standort vorgesehen", so Unternehmenssprecherin Anja Köhler.

Der strenge Klinkerbau stammt aus den 1930er Jahren. Er wurde von dem Düsseldorfer Architekten Julius Stobbe errichtet und über Jahrzehnte hinweg von der damaligen Stadtsparkasse Korschenbroich genutzt. Mit dem Neubau wurde der alte Komplex überflüssig und von der Stadt gekauft. Die Verwaltung nutzte die Immobilie für das Baudezernat. Die Zentralisierung der Stadtverwaltung machte auch den Bau überflüssig. Er befindet sich seit 2014 in Privatbesitz. Die SVV, die Stoffel-Vermögensverwaltung, saniert und erweitert das Objekt seither. Investitionshöhe: rund drei Millionen Euro.

(NGZ)
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