Korschenbroich Alte Sparkasse wird saniert und vermietet

Korschenbroich · Das markante Gebäude bestimmt auch künftig die Optik der Hindenburgstraße. Aktuell wird der frühere Sparkassensitz, seit 2014 in Privateigentum, für rund drei Millionen Euro saniert und erweitert. Der Anbau ist schon fast fertig.

 Das frühere Sparkassen-Gebäude Hindenburgstraße 56 wird derzeit saniert, der Anbau (l.) an der Friedrich-Ebert-Straße ist in Teilen schon bezugsfertig.

Das frühere Sparkassen-Gebäude Hindenburgstraße 56 wird derzeit saniert, der Anbau (l.) an der Friedrich-Ebert-Straße ist in Teilen schon bezugsfertig.

Foto: Hein

Da, wo früher Banker und später Stadtplaner ein-und ausgingen, geben aktuell Elektriker, Fliesenleger und Anstreicher den Ton an. Das markante Bauwerk an der Hindenburgstraße 56 befindet sich seit zwei Jahren in Privatbesitz. Seit 1. Dezember wird der alte Sparkassensitz umgebaut und erweitert. Ein zerfleddertes DIN-4-Blatt an der altehrwürdigen Eingangstür trägt den Stempel der Stadtverwaltung mit dem kurzen Hinweis auf die erteilte Baugenehmigung vom 1.12.2015. Es soll nach Um- und Ausbau Platz für Büros, Wohnungen und Praxen geben.

 Die kleinen Stadt-Büros sind mittlerweile wieder verschwunden: Der Architekt Joachim Hein hat die großzügige Schalterhalle freigelegt.

Die kleinen Stadt-Büros sind mittlerweile wieder verschwunden: Der Architekt Joachim Hein hat die großzügige Schalterhalle freigelegt.

Foto: Detlef Ilgner

"Aktuell ist ein Klinikbetreiber an dem Altbau interessiert", sagt Oliver Hein. Mehr will der Korschenbroicher Architekt, der mit dem Projekt von der SVV GmbH betraut ist, zu dem möglichen Ankermieter nicht sagen. Hein hat aber zunächst den Ausbau im Altbau ausgesetzt. "Bis Mitte Januar wird eine Entscheidung erwartet", sagt Joachim Hein.

Fast fertig ist aber schon der weiße Klinker-Anbau an der Friedrich-Ebert-Straße. Und mit der Physiotherapie-Praxis von Melanie und Oliver Isenburg gibt es auch schon den ersten Mieter. Das Ehepaar ist seit 2010 selbstständig und betreibt seither in Glehn an der Hauptstraße eine Physio-Praxis. "Daran wird sich auch künftig nichts ändern", sagt Melanie Isenburg. Sie weiß die Zweigstelle in guten Händen: "Auf meine Mitarbeiterinnen Sarah Kluth und Elke Kalokj ist Verlass." Die Erweiterungspläne konnte das Ehepaar jetzt in Korschenbroich umsetzen. "Uns hat die Lage gereizt", sagt Melanie Isenburg. "Bewegt.in" gibt es seit Jahresanfang und bietet neben dem klassischen Physio-Angebot von Krankengymnastik über Fango und Sturzprophylaxe auch eine Vielzahl von Wellnessangeboten. Für Hein ist das ein guter Start: "Es macht Spaß zu sehen, wie sich das Haus entwickelt."

Die beiden Penthouse-Wohnungen werden nach seinen Angaben zum Monatsende fertig sein. "Wir liegen exakt in den Zahlen", spricht er sowohl den Zeit- als auch den Investitionsplan an.

Auf einer Ackerfläche wurde einst die Alt-Immobilie geplant. Der bekannte Düsseldorfer Architekt Julius Stobbe bekam nach einem Wettbewerb Anfang der 1930er Jahre den Zuschlag. Der strenge Sparkassenbau bildete den Schlusspunkt seines Schaffens im Jugendstil der 1920er Jahre. Der Bau wurde über Jahrzehnte hinweg von der damaligen Stadtsparkasse Korschenbroich genutzt. Mit dem Neubau wurde der alte Komplex überflüssig, er wurde von der Stadt gekauft. Die Verwaltung nutzte die Immobilie für das Baudezernat. Zuvor war die großzügige Schalterhalle durch Zwischenwände in viele kleine Büroeinheiten unterteilt worden. Die Zentralisierung der Verwaltung macht die Hindenburgstraße überflüssig, sie wurde an einen Privatmann verkauft.

(NGZ)
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