Korschenbroich Anna Pollak wird heute im Seniorenhaus 100 Jahre alt

Korschenbroich · Anna Pollak feiert heute im Kreisseniorenhaus an der Freiheitsstraße ihren 100. Geburtstag. Seit anderthalb Jahren ist die Jubilarin auf den Rollstuhl angewiesen, aber geistig ist sie noch voll fit. Die aus Westpreußen stammende Seniorin hat in ihrem arbeitsreichen Leben einige Schicksalsschläge verkraften müssen. "Es hätte schlimmer kommen können", tröstet sie sich. Anna Pollak ist dankbar, dass sich noch so viele Verwandte um sie kümmern. "Sie sind heute natürlich alle dabei", freut sich die Jubilarin auf die Gratulanten. "Einige reisen aus Norddeutschland und Bayern an." In dem Zusammenhang verrät sie auch: "Ich habe gerne Gesellschaft."

Die Heimatvertriebene musste damit fertig werden, dass ihre drei Brüder und ihr erster Mann im Zweiten Weltkrieg gefallen waren. In Korschenbroich lebt Anna Pollak seit 1955. Sie heiratete ein zweites Mal, wurde aber bereits vor 39 Jahren erneut Witwe. Vor vier Jahren starb dann ihre Tochter (70). Ihr Schwiegersohn, der ebenfalls in Korschenbroich lebt, besucht die Jubilarin aber regelmäßig; dasselbe gilt auch für ihren 70 Jahre alten Sohn und ihre Schwiegertochter, beide leben in Wickrath. Anna Pollak hat eine Enkeltochter (50), drei Urenkel und einen Ururenkel (6).

Schon als Kind musste die Jubilarin die Kühe melken, später hat sie als Hauswirtschafterin auf einem Gutshof in Westpreußen gearbeitet. Trotz der vielen Arbeit hat sie sich den Sinn für das Schöne erhalten. Die Seniorin erinnert sich: "Ich bin früher gerne ins Theater und in Konzerte in Rheydt und Mönchengladbach gegangen." Sie liebt Musik, auch den Schlager, und so schwärmt sie auch mit ihren 100 Jahren noch für Helene Fischer.

Außerdem spielt Anna Pollak mit Freude Karten und liest gern: "Dazu reicht die Sehkraft noch." Alle 14 Tage geht sie zur Frauenstunde in die benachbarte evangelische Kirche. Früher ist sie in Tirol gewandert. Auch beim Verein "Sport ältere Generation" war sie ein gern gesehener Gast. "Dort habe ich etwas für meine körperliche Fitness tun können", sagt sie und fügt hinzu: "Wenn ich nur noch etwas beweglicher wäre, mich ohne fremde Hilfe waschen und ankleiden könnte."

(barni)
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